Demians - Building an Empire

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VÖ: 19.05.2008
Bandinfo: Demians
Genre: Progressive Rock
Label: Inside Out Music
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Lineup  |  Trackliste

Cover, Name, Albumtitel – all das schreit nach „Hör mich an - Jetzt". Empfehlungen von Mr. Steven Wilson (PorcupineTree-Mastermind) himself sind natürlich kein Garant für musikalische Orgasmen, aber schlecht fürs Image oder Verkaufszahlen natürlich auch nicht.
Lassen wir uns nicht blenden: Das Solodebut des Franzosen Nicolas Chapel vereinigt auf verschiedensten Ebenen die diversen Elemente des Progrock und etwas Ambientflair; geizt weder mit grandiosen Gesangsmelodien oder ausladenden Instrumentalpassagen und atmet zu jeder Sekunde Tiefgang und Harmonie . Parallelen zu den ruhigen Momenten der letzten PT-Alben sind ebenso unverkennbar wie die Absicht hier etwas Eigenes, Unverwechselbares zu erschaffen.

„The Perfect Symmetry“ entführt einen rund 9 Minuten in die zerbrechliche Welt Chapel´s wo Streicher, Akustikparts und stimmig melancholischer Gesang den Ton angeben. Sanfte Klangwelten brechen sich mit SpokenWord-Parts, energische Gitarrenlicks prallen an den molltönenden Tastenklängen ab wie Regen an einer Zeltplane. Zu Devin Townsends Soloeskapaden ist es (nicht nur) hier oft nur ein kleiner Schritt. Ein kleiner Schritt für Nicolas Chapel, aber ein Grosser für „Building an Empire“!
Nach dem zärtlich intonierten „Shine“ (welches alsbald zu härteren Gefilden aufbricht, durch die kurze Spielzeit aber etwas unfertig wirkt) hat man mit „Sapphire“ den Dreh-und Angelpunkt dieses zeitlosen Albums erreicht: Hier erschliesst sich die Essenz von DEMIANS in einem einzigen Song. Grosse Gefühle, verpackt in einem transparenten Breitwandsound, und die richtige Dynamik machen aus diesem Seelenschmeichler einen Repeatkandidaten. Da die Streicher- als auch die Gitarrenspuren im Einklang zueinander stehen verstärkt die Wirkung noch um ein Vielfaches. Eine Ballade ohne Anflug von Kitsch oder Nichtigkeiten verbirgt sich hinter „Unspoken“: Alleine durch die berauschende Vocalperformance und die getragene Struktur ein wahrer Gaumenkitzler.

Zarte Momente, dynamische Konturen und jede Menge Atmosphäre – „Building an Empire“ hat keine Biederkeiten an Bord (mit „Sapphire“, „Naive“ und „Empire“ indes drei Überflieger); aber die gewissen magischen Momente sind noch zu spärlich gesät um hier von einem Meisterwerk zu sprechen. Auch verzettelt man sich mit dem überlangen „Sand“ noch etwas in den eigenen musikalischen Fallen. Mit zuwenig Nachdruck wird hier eine Idee ausgewalzt die komprimiert sicherlich leichter im Gedächtnis haften bliebe. Hier wäre Weniger definitiv Mehr gewesen.

Auf den Speiseplan für qualitätsbewusste Progrockfans gehört das mit einem Bonustrack in limitierter Digipackversion ausgestattete Werk - trotz kleiner Schönheitsfehler - aber allemal!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (27.05.2008)

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