DIABOLICAL - The Gallery Of Bleeding Art
Bandinfo: DIABOLICAL
Genre: Death Metal
Label: ViciSolum Productions
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Lineup | Trackliste | Credits
Sechs lange Jahre haben Fans des schwedischen Quintetts aus Sundsvall zuwarten müssen, um die dritte Full-Length von DIABOLICAL in ihren Händen halten zu können. Die ersten beiden Scheiben würden über Scarlet Records veröffentlicht. Nachdem dort aber Schicht im Schacht war, wurde laut mir vorliegendem Infoblatt kein passendes Label gefunden und auch die Liveaktivitäten wurden in den letzten vier Jahren stark zurückgeschraubt.
Gesignt wurden DIABOLICAL letztes Jahr vom kleinen und nahezu unbekannten Label Vici Solum Records. „The Gallery Of Bleeding Art“ ist passend tituliert und lässt den Hörer einsteigen in eine Tour der Schmerzen, der Qualen, der Leiden und des Todes. Dabei beginnt alles so ruhig und behaglich. Der Eröffnungstrack „Caedes Profana“ ist ein leider viel zu kurz geratenes Instrumentalstück, dass mit Streichern und Cello - völlig dissonant zum Rest des Albums - eine gute Einleitung bietet, die man aber gut und gerne etwas länger hätte halten können. Ab dem Titeltrack regiert allerdings der technisch starke und durchaus verfrickelte Todesmetall. In eine bestimmte Schublade lassen sich DIABOLICAL merkbar ungern einteilen. Dass Schreihals Magnus Ödling auch bei SETHERIAL seine Stimmbänder malträtiert, hört man auch „The Gallery Of Bleeding Art“ an, das vocaltechnisch des Öfteren auch den Black Metal Sektor streift. Thrash Versatzstücke lassen sich bei genauerem Hörkonsum auch herausfiltern. Prägnant dafür sind vor allem „Extinction“ und „Pavor Nocturnus“.
Den Großteil der knapp 43 Minuten verbleiben die Jungs aber eindeutig im Death Metal und zeigen ihre überdurchschnittlichen Qualitäten an den jeweiligen Instrumenten. Hervorstechend vor allem die Sechssaiter-Fraktion Vidar Widgren und Hans Carlsson (auch bei den Brutalos IN BATTLE angestellt), die ihre Ibanez-Keulen ordentlich zu schwingen wissen und in den letzten Jahren sicherlich viel geübt haben. Auch Drummer Carl Stjärnlöf (Session Bassist bei DEVIAN) und Bassist Rickard Persson wissen durchaus zu überzeugen und hinterlegen die aufwändigen und komplexen Gitarrenläufe in starker Art und Weise. Spielerisch kann man DIABOLICAL keinesfalls etwas vormachen. Zu den großartigen Einzelleistungen der Musiker kommt natürlich hinzu, dass man schon mit Bands wie AMON AMARTH, DEFLESHED und VOMITORY getourt ist und sich dort sicherlich auch einiges abschauen konnte.
DIABOLICAL machen ihre Sache nicht schlecht, können aber aus dem großen Wulst der schwedischen Death Metal Szene nicht herausragen und keine dauerhaft in den Hirnwindungen festgesetzten Momente liefern. Das Songwriting ist über die meiste Zeit des Albums zu gewöhnlich und kristallisiert sich somit nicht aus der überschwemmten Szene heraus. Das spärlich aber passend eingesetzte Black Metal Gekeife von Vocalist Ödling gehört zu den Höhepunkten des Outputs. Vergleiche zu stellen ist bei DIABOLICAL schwierig. Die Landsmänner von VOMITORY lassen die größten Erinnerungen aufkommen. Anspieltipps sind „The Gallery Of Bleeding Art“, das zehnminütige Abschlussstück „Ashes IV“ und der Höhepunkt des Albums, „Extinction“. Fakt ist: DIABOLICAL sind guter Durchschnitt aber das ist bei der unendlichen Konkurrenz in Schweden natürlich noch etwas zu wenig…