Earth Crisis - To The Death

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VÖ: 17.04.2009
Bandinfo: Earth Crisis
Genre: Hardcore
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Was für ein Brett zum von vielen HC-Jüngern wohl herbeigesehnten Comeback! EARTH CRISIS, die seit 2000 kein neues Album mit Eigenkompositionen mehr veröffentlicht haben, sind zurück – und zwar ebenso wuchtig, brachial und schnörkellos wie in der Vergangenheit!

Das Sprachrohr der Veganer/Straight Edge Bewegung der 90er hat in seiner freiwilligen Auszeit nichts von seiner unbändigen Durchschlagskraft eingebüßt. Auch der neueste Streich „To The Death“ bietet über elf Songs hinweg Brachial Hardcore straight to the Face! Keine Intros oder Outros, schon gar keine Solis (sieht man von dem minimal Versuch in „When Slaves Revol“ mal ab), hier regiert Old-School Hardcore mit weit in den Vordergrund gerückter metallischer Attitüde. Soundtechnisch wurden die elf Attacken von Tue Madsen aufpoliert, der sonst ja eher den modernistischen Sound frönt, EARTH CRISIS aber seine Rohheit und auch seine Ungehemmtheit gelassen hat! Die nahmen die Steilvorlage des dänischen Knöpfchendrehers dankend an und pflügen sich ohne Rücksicht auf Verluste durch ihre schnörkellosen Eruptionen. Fronter Karl Buechner, ein Tier hinterm Mikro, schreit sich die Seele aus dem Leib und das Gitarren Doppel Scott Crouse und Erick Edwards fährt eine Breitspur Riffwand auf, die nicht nur massiv und druckvoll ist, sondern auch auf Dauerfeuer eingestellt wurde. Der einzig kleine Kritikpunkt mag vielleicht das Fehlen von wirklich schnellen Passagen sein, EARTH CRISIS stampfen wutentbrannt, ja geradezu bedenkenlos durch ihre Songs, proklamierten textlich nach wie vor die Freiheit von Mensch und Tier, sowie ein drogenfreies Leben und unterstreichen diese wichtigen Aussagen mit einem kompromisslosen, stetig nach vorne donnernden und daher auch vollkommen gelungenen Comebackalbum.

Einzelne Songs jetzt hervorzuheben ist müßig, weil nicht wirklich relevant, „To The Death“ enthält nämlich keinen Ausfall, jene Klientel, die auf lupenreinen, mit angenehm metallischem Geschmack im Abgang verfeinerten Hardcore steht, darf bedenkenlos zugreifen. Ob man damit allerdings die Hysterie der Vergangenheit, welche weniger musikalischem Ursprungs, sondern eher der Auge um Auge Zahn um Zahn Einstellung der Protagonisten gegenüber z.B. Tierquälern zu verdanken war, wieder heraufbeschwören kann, möchte ich hier schon bezweifeln. Sieht man das Album jedoch lediglich von der musischen Seite her, ist „To The Death“ nichts anderes als ein stetig nach vorne treibendes HC-Statement, welches eine Spur moderner tönt als noch vor zehn Jahren.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (15.04.2009)

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