Slash - Die Autobiografie (Slash & Anthony Bozza)

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VÖ: 00.00.2008
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: rockbuch Verlag
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Slash – seines Zeichens Gitarrenlegende und Hedonist der ersten Klasse hat sich dazu entschlossen mit Autor Anthony Bozza seinen unvergleichbaren „Sex, Drugs and Rock n‘ Roll Lifestyle“ in Buchform mit seinen unzählbaren Anhängern zu teilen. Der Leser wird auf über 500 Seiten in eine nahezu unvorstellbare Welt des ausschweifenden Lebensstils mitgenommen. Zudem ist Slash’s Autobiografie auch das offiziell erste autorisierte Buch über ihn selbst oder – weitläufig gesehen – Guns N‘ Roses.

Das Buch an sich sollte Slash’s einzigartiges Leben samt Höhe- und Tiefpunkte in einer umfassenden Art und Weise widerspiegeln. Dass sich der Löwenanteil seiner umfassenden Erzählungen in den Guns N‘ Roses Zeiten befindet, war zu erwarten und wird wohl auch von den Slash Fans und Lesern positiv aufgenommen werden. Slash legt sein (be)rauschendes Leben von der Pike weg offen. Von der Geburt und dem Aufwachsen bei seinen Künstlereltern inmitten Prominenter wie David Bowie über seine grenzenlose Jugendliebe zu BMX-Rädern und Gefahren an sich, bis zum Erstversuch an einer Gitarre, die sein bisheriges Leben grundlegend verändern sollte. Der sensationelle – und in dieser Form bis heute unerreichte – Karriereweg von Guns N‘ Roses wird natürlich detailliert und nahezu komplett erläutert. Die Geschichten über stete Spannungen in der Band, die Last des frühen und unerwarteten Ruhms, die notwendigen Besetzungswechsel und die zunehmenden Probleme mit Problemboy Axl Rose lassen kaum Fragen offen. Besonders aufregend und nicht minder schockierend sind Slash’s Zugeständnisse zu seiner unaufhaltbaren Drogensucht und dem jahrelangen, exzessiven Alkoholismus, der schließlich zum Einsatz eines Herzschrittmachers führte. Slash lädt den Leser ein in seine Welt der lebensgefährdenden Drogensucht, des ausschweifenden Tourlebens, der unzählbaren Menge an prominenten Freunden (auch außerhalb des Musik-Biz) und der ständig vorherrschenden Rastlosigkeit, die ihn immer wieder zu neuen Höchstleistungen und Projekten in seinem skandalumwitterten Leben führte. Die Neuzeit mit Slash’s Snakepit und Velvet Revolver wird erwartungsgemäß kurz angeschnitten – hier gilt es vorwiegend die Jahre 1985-1993 detailgetreu zu beleuchten. Positiv anzumerken ist, dass Slash sich niemals auf die alten Guns-Streitereien beruft und kein böses Wort über Intimfeind Axl Rose verliert.

Slash’s Autobiografie ist ein ungemein kurzweiliger Happen purer Rockmagie. Die Stories des Weltgitarristen mögen manchmal ausschweifend und überlang anmuten, die selbstzerstörerischen Aktionen des Les Paul Fetischisten lassen den Rockfan aber sabbernd und voller Neugierde auf den weiteren Verlauf die Seiten blättern. Slash versteht es wie kein Zweiter sich in Szene zu setzen und aus seinem wilden Leben ein süchtig machendes Buch zu verwirklichen. Grauenvoll ist die Übersetzung ins Deutsche. Die Rechtschreibfehler in der von mir gelesenen, deutschen Version sind praktisch seitenweise zu finden und stören das Lesevergnügen empfindlich. Wer darüber hinwegsieht (oder sich im Laufe des Lesens daran gewöhnt) bekommt eine schier komplette Story über die wilde und abenteuerliche Selbstfindung einer lebenden Rock-Legende serviert.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (29.06.2009)

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