Cannibal Corpse - Kill
Bandinfo: CANNIBAL CORPSE
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup | Trackliste | Credits
Die wohl bekannteste Fleischhacker Vereinigung beehrt uns mit ihrem mittlerweile zehnten tödlich-präzisem Vernichtungsseminar in ohraler Form. Etliche Fragen gingen mir in der unendlich langen Wartezeit vor dem Eintreffen der Promo CD durch den Kopf.
Die da wären:
[Haben Cannibal Corpse schon jemals eine auch nur durchschnittliche Platte veröffentlicht?
Kann „Kill“ an (subjektiv gesehen) schon als legendär einzustufende Releases wie „Bloodthirst“ oder „Gore Obsessed“ heranreichen?
Wird ex MALEVOLENT CREATION/HATE PLOW/SOLSTICE Sechssaiter Rob Barrett die immense Lücke durch den Weggang von Metzgermeister Jack Owen füllen können?
Allesamt wurden sie von mir mit einem deutlichen NEIN beantwortet, was aber impliziert, dass auch „Kill“ wieder ein absolut amtliches, immens präzises Schlachtfest geworden ist. Die Jungs haben ihre Schlachtschussapparate auf den Zehntelmillimeter genau adjustiert. Pat O’Brien (schwerst unterbewertet der Knabe übrigens!) feuert aus diesem ohne Ablass eine mörderische Salve nach der anderen in Richtung Zuhörer. Erfreulich auch, dass die Geschwindigkeit dieser überfallsartigen Ausuferungen wieder deutlich zugenommen hat, wobei hier auch gleichzeitig ein wenig (klein wenig wohlgemerkt!) die Krux drinnen sitzt. Denn so sehr ich vor den Jungs ob ihrer Raserei den Hut ziehe, eine Spur mehr Variabilität hätte „Kill“ ohne Zweifel in den DM-Olymp manövriert.
So bleibt bei den ersten beiden Hördurchgängen gerade mal das eher verhaltene „Death walking terror“ mit tödlicher Präzision im Ohr hängen, bei der anschließenden Dauerrotation entpuppen sich aber doch die Mehrzahl der Songs als wahre Perlen und unüberwindbare Hürden für die zig Mitbewerber der Kannibalen im DM-Genre. Stellvertretend sei hier mal die –schon früher des Öfteren praktizierte – Hommage an die Ur-Väter des Todesbleis POSSESSED in Form von „Make them suffer“ erwähnt, sowie das HACK AND SLAY Opus „Purification by fire“, oder DER Übersong auf „Kill“, welcher nicht nur mit "Five Nails Through The Neck" schon Titel mäßig über jeglichen Zweifel erhaben ist, verkörpert doch dieser Song musikalisch all jene Komponenten die CC so auszeichnen, Speed, Komplexität und die extreme, rohe Gewalt, die einfach nur Corpsegrinder & Co. derart „memorable“ rüber bekommen. Die einzige, wohlverdiente Verschnaufpause gibt’s ganz zum Schluss, das Langerwartete, von Pat O’Brian komponierte Instrumental „Infinite Misery“. Na jo, hätt zwar nicht sein müssen, tut aber im Endeffekt auch nicht wirklich weh, das Ding.
Fakt ist, dass die Mannen aus dem sonnigen Florida auch nach 18 Jahren und zig Alben nichts von Ihrer unbändigen Aggressivität verloren haben. „Kill“ knallt von vorne bis hinten, läst dem Hörenden kaum Zeit zu verschnaufen und ergo bleibt mir nur mehr festzuhalten „The Time To Kill Is Now!!!!“