Evile - Infected Nations
Bandinfo: EVILE
Genre: Thrash Metal
Label: Earache Records
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Lineup | Trackliste | Credits
Die Jungspund Thrasher aus Großbritannien gehen in die zweite Full Length Runde. Im Gegensatz zu „Enter The Grave“ vor zwei Jahren haben es die Drake Brüder diesmal ein wenig verzwickter angelegt, die Unbekümmertheit des Debüts bei Seite gelegt und sich von einem spürbaren progressivem Hauch umwehen lassen. Sicher thrashy to the bone ist „Infected Nations“ allemal, nur dauert es diesmal ein wenig länger, bis sich die Tracks so richtig reinfräsen, wenn sie es denn tun…
… denn EVILE haben auf ihrem neuesten Output das Pulver relativ schnell verschossen. Gerade jene Tracks, die schon vorab via Myspace zur Verfügung gestellt wurden (Titelsong, „Now Demolition“ und „Nosophoros“) erweisen sich nach mehrmaliger Rotation auch als jene, die zukünftig des Thrashers Herz erfreuen könnten. Mit zunehmender Dauer verlaufen nämlich bei den Briten diverse Ideen im Sand, ja es tritt sogar bei manch einem Track relativ schnell eine gewisse Abnutzung zu Tage. Das fängt schon bei „Genocide“ an, der zwar im Old-School METALLICA Gewand durchaus passabel gekleidet daher kommt, jedoch mit etlichen Längen zu kämpfen hat! METALLICA ist neben SLAYER sicher ein gutes Stichwort, wenn’s im Midtempo dahingeht, haben Hetfield & Co. den größeren Einfluss hinterlassen, in den schnellen Passagen schimmert aber immer wieder die Hannemann/King Schule durch wie in „Devoid Of Thought“ zum Beispiel, der mich auch einigermaßen aus der herannahenden Lethargie befreien konnte. Im gut gemeinten elf Minuten Instrumental Epos „Hundred Wrathful Deities“ verrennen sich die Jungs dann aber zuweil; nicht nur weil hier endlos ohne Vocals agiert wird, nein auch weil man nicht so ohne weiteres ein zweites „Orion“ oder „The Call of Ktulu“ reproduzieren kann…
„Infected Nations“ ist gut gemachter Thrash geworden, kann gegen das frischere und spontanere Debütwerk der Briten aber ebenso wenig was ausrichten, wie gegen die doch beherzter agierenden Mitbewerber a la WARBRINGER, FUEL THE FIRE oder wie sie alle heißen mögen – gut gepolstert leicht oberhalb der Mitte lässt es sich aber auch ganz angenehm leben…