Arch Enemy - The Root Of All Evil
Bandinfo: ARCH ENEMY
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup | Trackliste | Credits
Wer immer noch nicht weiß, dass ARCH ENEMY seit vielen Jahren zur absoluten Spitze der europäischen Death Metal Elite zählen, muss irgendwie was mächtig verpennt haben. Jedoch geht vieles davon auf die inzwischen nimmer wegzudenkende Angela Gossow zurück, die seit 2001 - also seit "Wages Of Sin" - ins Mikro des Erzfeindes alles andere alle feminin reinröhrt. Über die steile Erfolgskurve hernach zu diskutieren, ist ohnehin überflüssig, denn spätestens seit "Doomsday Machine" (2005) ist der Bann gebrochen. Daher wollen wir unsere Aufmerksamkeit auf die frühe Phase von ARCH ENEMY lenken, exakt jene, die sich von 1996 - 1999 abzeichnete. Mit Verlaub darf man anbringen, dass die dazumal veröffentlichten Alben " Black Earth" (1996), "Stigmata" (1998) und "Burning Bridges" (1999) zwar solide, zeitgemäße Kost boten, jedoch neben den unzähligen Releases der ebenso starken Schweden Konkurrenz (DARK TRANQUILLITY, GARDENIAN, IN FLAMES und Horden andere) vergleichsweise wenig hervor stechen konnte. Obendrein gab's ja kaum eine Truppe, welche NICHT ins Studio Fredman marschierte. Zu den üblichen Verdächigen gehörten natürlich auch ARCH ENEMY. Und auch sie bekamen für damalige Verhältnisse einen fetten Sound von Herrn Nordström spendiert. Doch soll an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass damals andere Members in Diensten der Amott Brüder standen, unter anderem Shouter Johan Liva, der heute bei HEARSE Brüllwürfel spielt.
Zehn Jahre sind seit der jener "Mark I" Phase ins Land gezogen. Michael Amott erkannte die Zeichen der Zeit, als dass jene CDs allmählich in Vergessenheit gerieten. So war es lediglich eine Frage des Zeitpunktes, bis die Supergroup mit ihrer attraktiven, eigentlich fast schon unersetzlichen Frontlady einige der old classics neu einprügeln würden. Übrigens sind da und dort - man staune - Unterschiede in Sachen Vokills festzustellen, jedoch würde ich Liva's Performance nicht unbedingt unter jene von Gossow stellen - sicher auch Geschmacksache. Und ja, es ist nur unschwer auszudenken, wieviel Tonnen mehr an Soundvolumen und Intensität anno 2009 bei allen dreizehn Tracks den Hörer nieder walzen, nicht zuletzt deshalb, weil Andy Sneap den berüchtigt tödlichen Mix beigesteuert hat. Bewusst wird einem - fetter Sound hin, Merkel, ähh, Gossow her - nach zehn Jahren wieder, welch dezenten "Hitcharakter" so Titles wie "Beast Of Man", "Diva Satanica", "Bury Me An Angel", "Pilgrim" oder "Bridge Of Destiny" - um ein paar davon zu nennen - schon besaßen, selbst wenn in Sachen Ohrwurmtauglichkeit in der heutigen "Mark II Phase" deutlich mehr Qualität geboten wird. Als kleine Bereicherung sind weiters additive Soundschattierungen wie z.B. der kurze Synth-Einsatz in "Beast Of Man" zu erwähnen. Fazit: Schwache Songs wird der geneigte Hörer bei einer "Quasi-Best-Of" in neuem Tongewande kaum finden. Alles in Allem ein tolles Tondokument einer inzwischen sehr erfolgreichen Truppe, die sich in erster Linie für die jenigen rentiert, welche mit der Johan Liva Phase nie Kontakt hatten. Alle anderen können sich nun entscheiden, ob das passend betitelte "The Root Of All Evil" für sie wirklich so essentiell neben den Originalaufnahmen ist, um das Geldbörserl zu belasten.
Autor: Drifter (22.09.2009)