DEATH DEVICE - Broken, Scattered, Smashed
Bandinfo: DEATH DEVICE
Genre: Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup | Trackliste
„Vier Freunde müsst ihr sein“ – so, oder so ähnlich lautet wohl das Credo der Münsteraner DEATH DEVICE, die sich im Herbst 2007 zusammengeschlossen haben, um eine eigenwillige und krude Mischung verschiedenster Metalzitate einzuhämmern. In diversen anderen Bands haben sich die Burschen schon live erprobt, somit muss die Erwartungshaltung natürlich etwas höher angesetzt werden. Die Titulierung „Broken, Scattered, Smashed“ lässt einen brutalen Death-Metal Bastard erahnen, mit dem der fertige Tonträger indes relativ wenig gemein hat.
„Empowering The Kill Device“ eröffnet den Shortplayer mit futuristischen Untergangsklängen und erinnert den einen oder anderen vielleicht an einen Outtrack eines Terminator-Soundtracks. Der darauffolgende „Punisher“ bahnt sich seinen Weg anfangs mit melodischen Gitarrenläufen, um dann recht schnell in todmetallische Highspeed-Eskapaden abzuschwenken. Zwischenzeitlich tritt man auf die Bremse, dann lässt man auch noch Solos in das nervöse Grundsegment einfließen. Richtig warm wird man mit dem Dargebotenen aber nicht. „Everything Remains“ erweist sich erfreulicherweise als amtlicher Melodic Death Groover, der mehr auf Eingängigkeit achtet und durchaus mit heimischen Undergroundheroen wie DARKFALL oder älteren SCARECROW verglichen werden kann. DEATH DEVICE wollen sich in keine Schublade stecken lassen und das gelingt den Jungs auch ganz gut. Durchaus vertrackt geht’s dann mit „Endless Thunder“ weiter. Gespitzte Ohren mögen hie und da leichte Progressive- oder Rockklänge herausfiltern, das monotone Shouting ist dem variablen Song aber nicht zuträglich. Spätestens bei „Apotheosis“ erkennt der geübte Hörer die stimmlichen Parallelen zu Chris Barnes. Der Song strahlt zu Beginn sehr viel Power aus und rockt im wunderbaren Mid-Tempo (OUTRAGE lassen grüßen) dahin, bis man sich dazu entscheidet, Geschwindigkeit und Riffdichte zu erhöhen. Dieser unerwartete Strukturwechsel steht DEATH DEVICE nicht nur gut zu Gesicht, mit „Apotheosis“ hat man auch sowas wie die „EP-interne Schunkelhymne“ am Start. Das orchestrale „Revelation“ ist wohl als pulssenkendes Outro gedacht, hätte in dieser Machart aber auch ausgeklammert werden können.
DEATH DEVICE sind jung und hungrig. Das merkt man den Mates in diesen 20 Minuten auch deutlich an. Die Umsetzung an sich ist aber keinesfalls der Weisheit letzter Schluss. Die (zugegeben eigenproduzierte) EP wirkt dumpf und unausgegoren, die Songstrukturen samt der eintönigen Vokaldarbietung kommen oft noch zu lasch aus den Speakern. Zugutehalten muss man dem Quartett den Mut, eine Sechs-Track EP mit völlig unterschiedlichen Zugangsweisen zu erschaffen. Der Metal dieser Münsteraner ist nicht vorhersehbar und überrascht mit jedem Song aufs Neue. Wenn der Gesang noch etwas variabler wird und die nächste Produktion druckvoller aus den Boxen schallt, könnten DEATH DEVICE zu einem dauerhaften Fleck auf der metallischen Landkarte mutieren. Schließlich ist kein Meister vom Himmel gefallen.
Autor: Robert Fröwein (28.10.2009)