Aosoth - Ashes Of Angels
Bandinfo: AOSOTH
Genre: Black Metal
Label: Agonia Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup | Trackliste | Credits
Lachfalten verstecken, Grinsen aus dem Gesicht wischen, sämtliche Kaspereien verstecken und die traditionelle Herbstmiene aufsetzen – die französischen Schwarzmetallschergen von AOSOTH melden sich wieder. Die Satansanbeter sind mit ihrem zweiten Streich „Ashes Of Angels“ auf dem polnischen Brutalo-Label Agonia Records gelandet und sollten sich damit breitenwirksamer in Szene setzen können. Unbekannt sind die beiden Herren, die hinter diesem ehrgeizigen Projekt stecken, auch beileibe nicht. Die Vocalspuren übernimmt MkM (ANTAEUS, Ex-TEMPLE OF BAAL), sämtliche Instrumente wurden von Bestial Satanic T (ABORTED, BALROG) eingeklopft. Man darf sich also durchaus etwas erwarten.
Nach mehrmaligem Durchlauf wird schnell klar, dass AOSOTH wissen, wie man deftigen Schwarzmetall einschmiedet. Das – grandios betitelte – „Songs Without Lungs“ ist ein herrlich treibendes Highspeed-Geschrammel, das sich qualitativ vor Szenebrüdern wie GORGOROTH oder URGEHAL nicht verstecken muss. Absoluter Höhepunkt ist der darauffolgende Titeltrack, der sich in gar wunderbar-melodischer Weise aus seinem Kokon schält und sensationelle, fast schon epische Riffs aus den Speakern schleudert. Das ist wirklich hochwertigstes Akustikkino! Danach wird’s zumindest kurzzeitig etwas ruhiger, fährt man die halbe Schiene, die aber trotzdem noch mehr Authentizität und Innovation bietet als die mageren letzten Werke von etablierten Bands alà MARDUK oder eben GORGOROTH. Die Mid-Tempo Welle erfasst AOSOTH dennoch sehr selten, und selbst wenn sie zwischenzeitlich überschwappt, wird sie durch unmenschliche Blastbeat-Attacken zerfetzt („Embrace And Enlightment“). In ihrem kompromisslos eng abgesteckten Bereich, bieten die Pariser Black Metal höchster Güte. Die hohe Qualität kann man leider nicht über die gesamten 45 Minuten transportieren. „Summon The Dead“ oder „Banished“ geraten gar etwas wirr und werden mit Fortdauer etwas langatmig und schwer. Ganz am Ende wird Krächzbaron MkM wohl etwas übermotiviert und covert mit „Inner War“ seinen eigenen ANTAEUS-Song. Warum auch auf so eine Gratiswerbung verzichten…?
AOSOTH erfinden das Rad jetzt nicht unbedingt neu, aber mit „Ashes Of Angels“ hat man wirklich ein amtliches Stück Schwarzmetall vorgelegt, das sich aus dem Windschatten der bereits oben genannten Berühmtheiten lösen könnte. Die Tracks sind keinesfalls überproduziert – das würde dem authentischen True-Sound des Zerstörer Teams auch nicht zuträglich sein. Viel mehr glänzt man mit Geschwindigkeitsrekordversuchen, die glücklicherweise immer wieder kleine Verschnaufpausen zulassen, um dem Hörer auch Zeit zur Verarbeitung zu geben. Klar im vorderen Bereich der diesjährigen Genrepublizierungen einzuordnen – wenn einem auch der eine oder andere Filler durch die Gehörgänge rutscht…