Armored Saint - La Raza

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VÖ: 12.03.2010
Bandinfo: ARMORED SAINT
Genre: Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Mittlerweile dürfte der (nahezu) 10-Jahres Rhythmus irgendwie zu ARMORED SAINT dazu gehören. „Symbol of Salvation“ erschien 1991, dann löste man sich zwischenzeitlich mal auf, „Revelation“ kam dann im Jahr 2000 und nach einer neuerlichen Kreativpause exakt 10 Jahre danach liegt mit „La Raza“ ein von vielen aufs sehnlichste erwartetes, aber von ebenso vielen nicht mehr erhofftes neues Album der noch immer irgendwie einzigartigen LA Traditions Metaller vor. Einzigartig deswegen, weil die Band eine DER Stimmen des Heavy Metals auf unserem Erdball beheimaten darf – John Bush, dem das Theater und die Rein/Raus Spielereien bei ANTHRAX in keiner Weise geschadet haben, im Gegenteil der Kerl singt nach wie vor wie ein junger Gott und war obendrein zusammen mit Tausendsassa Joey Vera für das komplette Songwriting auf „La Raza“ verantwortlich!

Die letzten zehn Jahre sind trotz typischen ARMORED SAINT Sound und Kompositionen nicht spurlos an den beiden Hauptsongwritern vorüber gegangen. Gerade die TRIBE AFTER TRIBE Connection von Joey Vera schimmert dann und wann ein wenig Oberwasser („Chilled“, aber auch manche Teile des Titeltracks zum Beispiel), aber auch der Ein oder Andere ANTHRAX Heftigkeit schwindelte sich auf „La Raza“! Auch – und das überraschte dann doch einigermaßen – dauerte es seine Zeit, bis die insgesamt zehn Stücke ihre Wirkung entfalten konnten. Man muss der neuen ARMORED SAINT Scheibe schon die Chance geben sich zu entwickeln, jeder, der hier nur mal an der Oberfläche rein hören mag, wird mitunter bitter enttäuscht von dannen ziehen… „La Raza“ braucht Zeit und Geduld, auch wenn das auf den ersten Höreindruck ob der vorhandenen Eingängigkeit nicht so wirken mag. Gerade Brocken wie ein „Black Feet“ oder das abschließende „Bandit Country“ verlangen vor allem eines: Geduld! Ungleich besser flutschen da der beschwingte „Little Monkey“ oder der mit den deutlichsten ANTHRAX Anstrichen versehene „Left Hook from Right Field“ in die Gehörgänge, haften tun nach zig-maliger Auseinandersetzung aber nahezu alle Stücke.

Alle, die „Revelation“ schon nicht als der Weisheit letzter ARMORED SAINT Schluss angesehen haben, werden auch mit „La Raza“ nicht warm werden, potentielle, unsterbliche Hits der Sorte „Can U Deliver“ oder „Nervous Man“ sucht man auf dem neuen Album ebenso vergeblich wie leicht verdauliche, einfach runter gezockte Allerwertskost. Joey Vera und John Bush gehen auch im 28. Jahr nach Bandgründung den beschwerlichen, den steinigen Weg. Zugegeben, ich habe mir „La Raza“ mit beinahe roher Gewalt gutgehört, die ersten Umläufe als äußerst mühsam abgetan, mit der Zeit entwickelte das Material aber so seine Reize, auf ein neuerliches „Delirious Nomad“ oder „Symbol of Salvation“ werden wir aber wohl wieder zehn lange Jahre warten müssen!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (05.03.2010)

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