Bloodsucking Zombies from outer Space - Return Of The Bloodsucking Zombies From Outer Space

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VÖ: 18.06.2010
Bandinfo: BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE
Genre: Rockabilly
Label: Fiendforce Records
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Lineup  |  Trackliste

Wien ist nur ein Vorwand. Wer die BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE kennt, weiß, dass das horrible Quartett vom entfernten Planeten Transilvanien kommt, um Tod und Verderben über die minderwertige Erde zu schicken. Mit ihrer interessanten Mischung aus Horror Punk und Psychobilly – von der Band stilsicher als „Horrorbilly“ tituliert – haben es die Hauptstädter mittlerweile locker zu internationaler Bekanntheit gebracht. Blut und Beuschel kommt schließlich immer gut. Vor allem unsere Lieblingsnachbarn aus Teutonia haben an den Optik-Hybriden aus MARILYN MANSON, den MISFITS und Rob Zombie Filmfigur Captain Spaulding einen Narren gefressen.

Dass BZFOS bedingungslose Anbeter von mittelprächtigen Horrorfilmen sind, braucht nicht extra erwähnt werden. Auf dem mittlerweile vierten Longplayer unter Regie des einschlägigen Szene-Labels Fiend Force, bieten Dead „Richy“ Gein (voc, dr), Mr. „Jim“ Evilize (git), Dr. „He-Mann“ Schreck (ba) und Rev. „Bloodbath“ (git, key) einmal mehr auditives Trash-Kino der Extraklasse. Limitierungen sind dabei nicht nur nicht erlaubt, sondern viel mehr schwer verpönt. Die Band in die weit geöffnete Psychobilly Schublade zu stopfen, würde dem Dargebotenen nicht gerecht werden. Hier steckt der messerwetzende Serienschlächter im Detail. BZFOS zocken weit variabler als es sich so mancher vorstellen mag. Nach einem – no na – filmischen Intro will man die Regler bei „Max The Taxidermist“ gleich auf Anschlag drehen. Viel Punch, viel 80ies Punk und der stets vorhandene Mief von Pomaden-beschmierten Rockabilly. Well done.

Die größte Stärke der Blutsauger sind die eingängigen Refrains, wie etwa in „Mondo Video“ oder „Tromaville“. Den Fehler, die Kompositionen trivial und zäh zu gestalten, machen BZFOS nicht. Hier kooperieren Lyrics und Musik, Instrumentalfraktion und Gesang, Erwartung und Ausführung. Die Mischung macht’s aus. „Horrormovie Addict“ ist nicht nur autobiografisch, sondern auch gefährlich Boogie-verdächtig. Highlights gibt’s zuhauf zu entdecken. Das vorab auf MySpace bereitgestellte „I Wanna Hear You Scream“ und der Mid-Tempo Ohrenschlürfer „Bleed“ stechen dabei noch hervor. Die BZFOS verbieten nichts, erlauben alles. Vom brav gescheitelten Pullunderträger bis zum hochgeschnürten Stiefel-Punker darf hier jeder tanzen, pogen, shaken. Gen Ende ziehen die Zombies noch einige Überraschungspfeile aus dem Köcher. „Rigor Mortis Rock“ klingt nach aggressiven STAGGERS auf einer alkohollosen Spätpubertierenden-Party. Und der nachgelegte „Hidden Track“ ist gar eine Slasher-Poesie auf Wienerisch.

Den BZFOS ist mit dem neuen Werk eine konsequente Weiterführung des bisherigen Schaffens gelungen. In den richtigen Momenten noch etwas dreckiger, grausamer und bestialischer. Und „Value For Money“ gibt’s mit dem fast einstündigen Teil obendrein. Diverse Filler und etwas Spielzeit hätte man aufgrund der Gesamtqualität vielleicht doch opfern können, alles in allem besetzen die Jungs aber zu Recht den heimischen Thron in diesem Genre. Und der Text summt im Kopf weiter: „I pick you up on our very first date. Gave you my heart and a bullet through your head.”



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (25.06.2010)

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