Relinquished - Susanna Lies In Ashes
Bandinfo: Relinquished
Genre: Dark Metal
Label: Noisehead Records
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Lineup | Trackliste
Diese Tiroler waren mal anno irgendwann Stormbringer’s featured Band auf MySpace.com – und das völlig zu Recht wie auch der Langrilleneinstand „Susanna Lies In Ashes“ mehr als eindrucksvoll unter Beweis stellt. Selten genug, dass eine österreichische Band im (grob umschrieben bitte schön!) progressiv angehauchten Dark, Melodic Death Metal derart international und überhaupt nicht angestaubt bzw. hölzern zu agieren im Stande ist, die fünf Tiroler allerdings sorgen über satte 55 Minuten bei Zeiten wirklich für offene Münder…
.. zwar verzetteln sich die Mannen gerade bei den ersten beiden Tunes („Agonized“ und „Complete Mental Vacuity“) ein wenig, da wären in beiden Fällen gut ein bis zwei Minuten weniger eindeutig mehr gewesen, aber spätestens der fantastische Beginn von „Four Obstacles“ leitet einen nicht für möglich gehaltenen Ohrgasmus ein, der betört, der bezirzt und der trotz aller Komplexität(en) kaum aus den Ohren zu bekommen ist.
Dabei schaffen es RELINQUISHED sogar sich kontinuierlich zu steigern und ab „Padded Cell“ einfach nur mehr in Weltklassemanier zu agieren. Mag sein, dass gerade „Padded Cell“ vielleicht das progressivste Stück der Band darstellt, denn allein der leicht akustische Part, welcher vom abgrundtiefen Growl zerborsten wird, ist irgendwie nicht von dieser Welt. „Rehabilitated” driftet dann vollends in die freie Interpretation, ja fast ins Jazzige ab, die Jungs scheren sich einen Dreck um Konventionen, lassen der Spieleslust freien Lauf und jamen zu Beginn einfach munter drauflos… Hammer, derart frei und unbeschwert, dass es kaum loszuwerden ist das Stück, auch weil nach einiger Zeit die bewusst herbeigeführte Explosion, auf die man im Prinzip die ganze Zeit gewartet hat, dann doch zerstörerisch die Oberhand gewinnt.
Den Ausklang und den Höhepunkt offeriert eine Instrumentalnummer – „In Ashes“ – alles niedergebrannt quasi, verzweifelt, nur mehr die Akustikgitarre ist geblieben, die versprüht aber leise Hoffnung, das Licht, irgendwo weit, weit entfernt ist zu sehen, verschwommen zwar, aber es ist zu sehen…sprachlos, von den eigenen Gefühlen übermannt macht dieser Song aus einer zutiefst frustrierten Seele einen wieder hoffenden, positiv eingestellten Charakter. Musik die Persönlichkeiten formen kann ist nicht nur selten, sondern auch außergewöhnlich!
Das Fazit muss natürlich überschwänglich sein, denn RELINQUISHED katapultieren sich mit ihrem Debüt Album quasi von Null auf Hundert, die Jungs sind eigenständig genug um im Österreichischen Metalsumpf zu überleben, schaffen es mit ihrer in gewissen Phasen versteckten, aber gelebten Progressivität zu überzeugen und sind bei aller Härte immer noch eingängig genug um auch die weniger geduldige Klientel zufrieden zu stellen, Metallerherz was willst Du mehr?