Crystal Viper - Legends

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VÖ: 22.10.2010
Bandinfo: CRYSTAL VIPER
Genre: Heavy Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach dem etwas durchwachsenen Livealbum “Defenders of the Magic Circle” sind die Polen CRYSTAL VIPER bereit, ihren neuen Longplayer “Legends” auf die Hörerschaft loszulassen. Auch wenn die Band einige Highlights im traditionellen Metal hervorgebracht hat, erscheint mir der Titel des Albums doch etwas hochgestochen. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Das Spoken Word- Intro namens “The Thruth” ist wirklich furchtbar.Der Sprecher klingt wie bei einem Englischkurs im Schulfernsehen. “Ghost Ship” hat eine nette Struktur, aber das wars auch schon. Man muss leider feststellen, dass sich die Band vom traditionellen Metal entfernt und der europäisch geprägte Powermetal Einzug hält. Das folgende “Blood of the Heroes” gefällt schon besser, allerdings nervt die einfallslose Leadmelodie und der auf den Mitgröhlfaktor hin bemühte Refrain.

“Greed is blind” kann leider auch nicht überzeugen. Schon tausendmal gehörte Riffstrukturen und eine wiederum nervige Leadgitarre. Der seltsam anmutende Titel “Sydonia Bork” stellt sich als recht öde Ballade heraus. Einzig das Solo kann gefallen. “Goddess of Death” zeigt auf, wie sich eine Band einen Song versauen kann. An sich kommt die Nummer den Songs auf dem Debut schon sehr nahe. Allerdings nervt die leider immer gleich klingende Leadgitarre bzw. die Grundstruktur der Melodien, und das ist das Manko auch bei den bisherigen Nummern. Die nächste Nummer namens “Night of Sin” ist das, sagen wir mal, erste Highlight auf der Scheibe, was aber ob der bisherigen Nummern nicht viel heißen muss. Marta Gabriel packt erstmals die aggressivere Variante ihrer Stimme aus, was dem Song gut zu Gesicht steht. Allerdings haben wir hier wieder das Melodiemanko, wobei das Solo wirklich ein Kracher ist.

“Secrets of Black Water”, das als Bonustrack ja bereits auf dem Livealbum enthalten war, ist das erste richtige Highlight des Albums. Keine Zuckermelodien, sondern Riffs und geile Gesangslinien. Das folgende “A Man of Stone” könnte auch von HELLOWEEN stammen. Insbesondere der Refrain und die im Gegensatz zum Vorbild allerdings sehr schlechten Harmoniesolos zeigen dies auf. Nicht gut geklaut, Leute. “Black Leviathan” zeigt ebenfalls Spuren einer “Teutonen” Metalband. RUNNING WILD scheinen stark durch. Diesmal hat es die Band etwas besser verstanden zu kopieren. Ohne Coverversion kommt heutzutage anscheinend keine Band mehr aus. ACCEPT sind dran mit “TV War“. Leider muss man sagen, die Umsetzung lässt einen fast weinen.

Fazit: CRYSTAL VIPER haben ein recht durchschnittliches Album abgeliefert, das seinem Titel absolut nicht gerecht wird. Ich behaupte mal, dass sich Fans der ersten Stunde mit dem Album nicht anfreunden werden. Die Band passt mit diesem Album jetzt mehr ins Vorprogramm von Acts wie SONATA ARCTICA als zu traditionell ausgerichteten Bands.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: rauberer (13.10.2010)

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