FALKENBACH - Tiurida
Bandinfo: FALKENBACH
Genre: Viking Metal
Label: Napalm Records
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Lineup | Trackliste
Endlich gibt’s was neues von FALKENBACH. Was soll ich nur zu dieser Band als Vorwort schreiben? Eigentlich sollte sie jeder kennen und zumindest mal in ein Album reingehört haben. Ob es nun in vergangenen Tagen eher härtere Musik im Black Metal Style und krächzenden Vocals war, oder teils wunderschöne Melodien mit diesem klaren Gesang, der auch von einem mittelalterlichen Minnesänger stammen könnte. Also man kann, denke ich, schon herauslesen, dass ich ein sehr großer Fan von Vratyas Musik bin und ich mich natürlich umso mehr freute, als ich das neue FALKENBACH Album nur ein paar Sekunden nachdem es im Promopool erschien, ergattern konnte.
'Tiurida' nennt sich das gute Stück und wird natürlich über Napalm Records erscheinen. Kamen die Cover der alten Scheiben immer im HATE FOREST Stil, sprich melancholische Landschaften etc., ist das der aktuellen CD leider nur ein 'aktzeptables' Wappen. Es ist nicht neu, dass Bands als Artwork eine Art Wappen benutzen, doch in diesem Fall ist das Bild leider recht herzlos hingeklatscht und sieht nicht gerade künstlerisch aus. Bei solch großartiger Musik kann man FALKENBACH aber alles verzeihen, solange sich die Songs im gewohnten Gewand zeigen. Und wer doch etwas Schönes sehen will, der greife einfach zur guten alten LP. Wie dem auch sei, geht natürlich jeder mit großen Erwartungen an die neue CD heran. Doch kann auch das neue Album überzeugen? Hier meine Meinung dazu:
Das erste Lied begrüßt einen mit einer kleinen aber feinen Folkeinlage, welche dann nach ein bisschen Zeit von E-Gitarren und Schlagwerk unterstützt wird. Natürlich freute ich mich wieder wie ein Schnitzel, als der klare Gesang einsetzte und mich wieder ganz melancholisch werden ließ. Der Titel 'Intro' trifft meiner Meinung nach in dem Sinne nicht zu, dass es sich mehr um einen vollwertigen Song handelt, als um ein kurzes Intro. Darauf ertönt wieder das Gekrächze mit dennoch schöner Melodie im zweiten Lied. Auf 'Tiurida' wird also kein Gesangsstil bevorzugt, sondern auf die richtige Mischung bzw. Abwechslung gesetzt. Bei 'Tanfana' wird offensichtlich sehr viel Wert auf die, in den Vordergrund gesetzte, mehr oder weniger fröhliche, Folkmelodie gelegt, unterlegt mit den epischen Klängen, die aus dem Keyboard zu locken sind. Zum Glück wird auf die anderen Vertreter des Metals nicht verzichtet und so spielt auch die ganze Zeit die E-Gitarre mit. Alles in Allem ein sehr schönes Instrumental. Und weiter geht´s! 'Runes Shall You Know' geht dann wieder in die Vollen und klingt genauso, wie ich mir FALKENBACH wünsche: Hohe Gitarren, leicht schleppende Drums und natürlich Vratyas klare Stimme. Dieser Titel ist FALKENBACH in Reinkultur und er beweist auch, dass Metal auch eine schöne Seite haben kann und nicht immer 'dreckig' oder 'rotzig' sein muss. Allesdings erwarte ich solche Dinge auch von vernünftigem Viking Metal. Um seinen Hörer wieder ein wenig Abwechslung zu gönnen, kommt der nächste Song wieder im etwas härteren Gewand daher. Mir fällt besonders auf, dass auf diesem Album wieder die Folkgitarre im Vordergrund steht und das natürlich auch ausgenutzt wird, um gute, leicht mittelalterliche Melodien an den Mann zu bringen. Unterbrochen wird das harte Spiel dann von zwei kleinen Ruhepausen, in denen nur die Akustikgitarre erklingt und die quasi als Vorbote für den harten Part danach benutzt wird. Zum Schluss kommt mit 'Sunnavend' noch ein wieder sehr melancholisches Stück, in dem mir das Gefühl vermittelt wurde, als ob ich auf einem Schiff in die Ferne segeln würde, als ob mir das Wasser ins Gesicht peitschen würde, aber ich zielstrebig neue und unbekannte Orte entdecken würde.
Um jetzt im Klartext zu sprechen: 'Ok Nefna Tysvar Ty' ist mein Favorit und ich weiß, dass nie etwas von einer Viking Metal Band an dieses Album heranreichen kann, aber 'Tiurida' ist ein wirklich geiles Teil und überzeugt mich, dass jedes (ja wirklich JEDES!) FALKENBACH Album einfach großartig ist und es sich lohnt, sich auf jede weitere Veröffentlichung zu freuen. Im Grunde gibt es für mich kein perfektes Album, weshalb ich auch hier wieder keine 5 Punkte vergeben werde, auch wenn ich der Versuchung hier fast erlegen wäre. Wer also mal wieder richtigen Viking Metal hören will, der greift verdammt noch mal zu!