Scarlet Anger - Kill the King

SCARLET ANGER kommen aus Luxemburg, wurden 2007 gegründet und irgendwann 2010, nach dem Release der Debüt EP „La realidad es triste…”, sowie mit Jeff Buchette einem neuen Gitarristen on Board, war sich die Band sicher, dass der Thrash Metal fortan die bevorzugte Musikrichtung für SCARLET ANGER sein möge. Soweit so gut, dass es dann tatsächlich so gut werden würde, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, aber „Kill the King“ beinhaltet fünf hammermäßig produzierte und wirklich verdammt gut vorgetragene Thrash Songs, die nebst aller Brutalität auch noch den nötigen Tiefgang aufweisen.

Klingen tut das Thrash Gebräu aus Luxemburg über weite Strecken, wie wenn KREATOR auf einmal schnurstracks in die San Francisco Bay Area übersiedelt wären um seitdem ihre brachiale Herangehensweise mit der Virtuosität der dortigen Szene zu kombinieren. Das beste Beispiel hierfür nennt sich „New God Rising“, der nebst aller Schnelligkeit und Thrash Attitüde auch noch einen Ohrwurmrefrain spendiert bekommen hat, den man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Aber auch der Rest des Materials weiß zu gefallen, sei es jetzt der Shout-Refrain in „My Battlefield“, das Zelebrieren der alten Schule in „From Fool to King“, oder die extreme Verneigung vor Mille & Co. in „Game Over“. SCARLET ANGER haben mit ihrer erst zweiten EP schon vieles richtig gemacht und spendieren uns in Summe 20 Minuten echt coolen DIY Thrash Metal (lediglich das Mastering gaben die Jungs in die Hände von Skywalk in Trier), der obendrein in einem wirklich außergewöhnlichen Digipack (mit abgerundeten Ecken!) daherkommt.

Da sollte der Thrash Lunatic ein paar seiner sauer verdienten Kröten doch nach Dommeldange in Luxemburg senden. Checkt die Band mal via MySpace bzw. Facebook an, da sollte dann auch in Erfahrung zu bringen sein, wie viele Steine man in das Großherzogtum übersenden wird müssen.