GLORIOR BELLI - The Great Southern Darkness

Was hier gemeinhin als Black Metal bezeichnet wird, das beschreibt die Musik dieser 2002 in den Vorstädten von Paris gegründeten Combo nicht mal in Ansätzen. Der Albumtitel ist in diesem Konnex schon weit hilfreicher, GLORIOR BELLI schaffen es tatsächlich die Grundsubstanz des Black Metals mit deutlich in Amerika beheimateten Stoner bzw. Blueselementen aufzuwerten. Wenn man so will könnte man GLORIOR BELLI glatt als Wüsten-Black Metaller durchgehen lassen. Desert Rock verschmelzt wie aus dem Nichts mit meist eher doomig angehauchtem Black Metal, Mastermind Julien, oder schlicht „J“ wie er sich gerne nennt, glänzt mit seinem rotzigem Gekeife, versteht es aber auch in den atmosphärischen Parts so etwas wie Seele und Gefühl in seine Stimme zu transportieren.

Das Alles verschmilzt zu einem durchaus hörenswerten Cocktail, streift natürlich auch dann und wann Blastbeatregionen („The Science Of Shifting“), sieht aber nicht zwingend die Hyperspeedparts als Allheilmittel an. Es ist gerade die Andersheit, die GLORIOR BELLI so hörenswert machen, das fängt schon beim locker flockig dahin stonenden Auftakt „Dark Gnosis“ an, findet im wirklich fantastischen Titeltrack (eine Großtat ohne Wenn und Aber!) seine Fortsetzung und darf im abschließenden „Horns In My Pathway“ einen weiteren Ausnahmesong auf der Habenseite verbuchen. Der Rest ist spannend, nicht ganz so outstanding wie eben Genanntes, aber immer noch definitiv und ohne jegliche Einschränkung hörenswert.

Es fällt schwer GLORIOR BELLI jetzt konkret zu charakterisieren, muss aber auch nicht zwingend sein, die Franzosen dürften der eher open minded eingestellten Black Metal Klientel ebenso zusagen, wie den Stoner/Wüstenfanatikern, die gegen eine gesunde Portion Härte und Brutalität nichts einzuwenden haben.