Solstafir - Svartir Sandar

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VÖ: 14.10.2011
Bandinfo: SÓLSTAFIR
Genre: Experimental Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste

Die dämmerungsaktiven Isländer von SOLSTAFIR widmen sich rechtzeitig zu Herbstbeginn dem Phänomen Wind und Wetter. „Svartir Sandar“ nennt sich das neue Album was frei übersetzt „Schwarzer Sand“ bedeutet. Und dieses Konzept lässt den Zuhörer unweigerlich an Isländische Vulkanasche, bittere Winter und dichten, undurchdringlichen Nebel denken.

Mit dem enormen „Ljos i Stormi“ versuchen die Dark Metaller verzweifelt etwas Licht in das stürmische Regenwetter zu bringen. Mit flächigem Sound, emotionalen Gesangspassagen und einer Überlänge von elf Minuten wird das Album eingeleitet. Zwar im germanischen Sprachzweig befindlich, ist die Isländische Sprache jedoch zu weit vom Deutschen entfernt um die Lyrics zu verstehen. Trotzdem ziehen die ausdrucksstarke Musik und der lautmalerische Gesang den Zuhörer unweigerlich in einen Bann und auch ohne verständliche Worte kann man Sängers Tryggvasons Stimme genießen. Die Songs gestalten sich vielfältig, gemeinsamer Nenner bleibt allerdings der dominante Bass und das weitläufige Riffing. Das bezaubernde „Kukl“ schließt das erste Kapitel von „Svartir Sandar“ und hinterlässt neben bedrückender Schwere einen Hauch von Hexerei.

Ein neues Kapitel wird unter dem Namen „Gola“ aufgeschlagen und startet abermals monumental und melancholisch in „Melrakkablús“. Einmal mehr dominiert die Instrumentalisierung und Gesangspassagen werden nur sehr vorsichtig eingesetzt. „Gola“ stellt sich bald als der rockigere Gegenpart zu „Anvari“ heraus. Nicht minder betrübt wirkt jedoch die Stimmung und auch der stockdunkle Stil der Isländer bleibt in jedem Fall erhalten. Ausschließlich instrumentale Nummern wie „Draumfari“ haben hier ebenso ihren Platz wie eine erzählende Frauenstimme die anfangs in „Stormfari“ nur begleitet, später gänzlich übertönt wird.

Zusammenfassend entwickeln SOLSTAFIR in „Svartir Sandar“ ihren Stil weiter und vertonen bildhaft die Schönheit, Kälte und Melancholie einer isländischen Landschaft. Während die allgemeine Stimmung eher bedrückend und der dominante Bass schwer aufs Gemüt wirken, lockern einige schnelle und eingängige Passagen das Album auf und bieten die Möglichkeit, in der eisigen Luft für kurze Zeit frei durchzuatmen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Eva Thalhammer (13.10.2011)

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