Throne of Katarsis - Ved Graven

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VÖ: 04.11.2011
Bandinfo: Throne of Katarsis
Genre: Black Metal
Label: Candlelight Records
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Lineup  |  Trackliste

Was ist nur aus den übertrven Schwarzwurzeln von THRONE OF KATARSIS geworden? Der opulente, 2007 publizierte Fünf-Tracker „An Eternal Dark Horizon“ versprühte nicht nur am kongenialen Coverartwork bitterkalte Höllenatmosphäre, sondern konnte auch musikalisch auf allen Ebenen überzeugen. Der Nachfolger „Helvete - Det Iskalde Mørket“ geriet zwar nicht mehr ganz so grindig und abgefuckt, war aber immer noch eine wohltuende Lehrstunde für die jugendliche Schminkfraktion, die zu den Hochzeiten von DARKTHRONE und MAYHEM noch in Abrahams Wurstkessel schwammen. „Ved Graven“ (heißt so viel wie „Am Grab“) geht den eingeschlagenen Weg leider weiter und das mit Abstand schwächste Werk der Dunkelheimer aus Kopervik.

Doch woran liegt es, dass mir beim primitiv-monotonen „Mesterens Tilbakekomst“ das Gähnen kommt und das beliebige „The Ultimate Shrine“ für aufsteigende Grausbirnen sorgt? Eine Möglichkeit wäre die Aufnahme. Um die morbide und - nomen est omen – kathartische Atmosphäre perfekt einzufangen, haben die frostkalten Skandinavier das Album im Studio live eingetrümmert. Das erklärt die natürlich wirkende Umsetzung, entschuldigt aber nicht für das fade Akustikgeplänkel. Eine weitere Möglichkeit wäre das aufgestockte Line-Up. War das kongeniale Duo Vardalv (dr) und Infamroth (der Rest) bislang alleine für das Misanthropen-Gebolze verantwortlich, hat man sich nun Bassist Sanrabb (ex-SATYRICON, ex-MAYHEM) und Gitarrist Skinndød (GEHENNA) ins Boot geholt, die aber eher wie ein Klotz als ein Glücksfall wirken.

Klar, stumpfe Spät-80er-Jahre-Atmosphäre kocht beim verspielten und überraschend ruhigen „Av Dypets Kulde“ oder der rasanten Nordland-Hymne „As The Holy Remains The Weak“ zuhauf auf, doch von Innovation, Überlegung oder Abgrenzung gängiger Normen keine Spur. 47 überwiegend fade Minuten voller Respektsbekundungen an Helden längst vergangener Tage erfreut maximal den überzeugten Panda-Puristen. Szenekenner wissen aber, dass die Attila Csihar-Keif-Gedenkvocals und kindisches Gepolter alleine nicht ausreichen, um mit Varg oder Fenriz auf ein Bier gehen zu dürfen. Euronymous hatte mehr Trveness im kleinen Finger, als THRONE OF KATARSIS hier in sieben ganzen Kapiteln versprühen. Ein seelenloser Stahlbolzen, aufgepeppt mit zwei passablen Songs ist noch lange kein Griff in die Geldbörse wert.



Bewertung: 1.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (01.11.2011)

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