Belshazzar - Das Grab an der Bergspitze
Bandinfo: Belshazzar
Genre: Black Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup | Trackliste
BELSHAZZAR meldet sich zurück mit einem neuen Tonträger. Zu meinem persönlichen Glück handelt es sich bei ''Das Grab an der Bergspitze'' um ein altmodisches Demotape inklusive schickem Einleger, welches zwar in der Untergrund Black Metal Szene öfter vertreten ist als sonst wo, aber sonst, zu Recht, ausgestorben ist. Man sieht, der Nostalgiefaktor ist hoch. Musikalisch bewegt sich der werte Herr auf dieser Veröffentlichung mehr in die atmosphärische Richtung des Schwarzmetalls und auch die Länge der drei Songs macht den Anschein, dass man auf Geknüppel vergeblich warten kann.
Das Erste, was einem auffällt, ist die monotone Art des Gitarrenspiels und die somit aufgebaute Atmosphäre , welche ich zwar nicht unbedingt zum klassischen Black Metal Ambiente zählen würde, aber trotzdem als ''funktionierend'' einstufen kann. Die Sologitarre hingegen bringt ziemlich viel Abwechslung in die Tracks hinein und spielt hier und da immer mal wieder Solos ein, die teils Power Metal artig klingen und einmal sogar ziemlich von BURZUM abgekupfert klingen, was vor allem im Eröffnungstrack zu hören ist. Fortführend klingt BELSHAZZAR auf diesem Tonträger ziemlich experimentell und jeder, der die klassische, atmosphärische BM-Kost erwartet, wird hier mehr als enttäuscht. So kann man die Musik durchaus als teils schwer verdaulich beschreiben und doch weiß sie, speziell durch die Wandelfähigkeit in der Songstruktur, zu begeistern. Was sich nicht verändert hat, ist der Gesang, welcher immer noch aus demselben Gegröle besteht, wie auf den letzten beiden Alben. Markant ist er, was man ihm durchaus hoch anrechnen kann, nur leider wirkt er stellenweise ziemlich uneinig mit der eigentlichen Musik und oft wünscht man sich hier und da mal einen kräftigen Schrei, der einen daran erinnert, was wir hier eigentlich hören. Außerdem zeigt der werte Herr hinter dem Projekt, dass er durchaus dazu fähig wäre, würden seine einzigen ''Screams'' nicht nur aus Flüstern bestehen.
An ''Das Grab an der Bergspitze'' gibt es doch einiges auszusetzen und doch ist es alles andere als der normale Durchschnitt. Die Songs wirken nie in die Länge gezogen und auch an Tempowechseln wird nicht gespart. Das Tape bedarf auf jeden Fall einer kurzen Einhör-Phase, doch wenn man mit diesem Werk danach etwas anfangen kann, dann wird man es bestimmt nicht mehr weggegeben.