Slayer - Christ Illusion
Bandinfo: Slayer
Genre: Thrash Metal
Label: American Records
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Lineup | Trackliste | Credits
Noch nie zuvor in der Geschichte unseres Magazins wurde ein Album schon im Vorfeld derart beleuchtet, wie das neue, lang erwartete Slayer Opus. Sei es jetzt die de-facto Ein Song Single „Eternal Pyre“ mit dem Haddern „Cult“, oder die Listening Session bei Warner Music Austria, wo sich nach nur einmaligem Hören zumindest Ansatzweise schon so was wie ein Vorurteil dieses Batzens heraus kristallisierte.
Konzentrieren wir uns demnach jetzt auf das Ergebnis einer mehrtägigen Dauerrotation, die auch auf diverse Kleinigkeiten eingehen wird:
Augen- bzw. Ohrenscheinlich sticht da mal Kerry King heraus, nicht nur, weil er nach wie vor mit seinem „Partner in Crime“ Jeff Hannemann die wirrsten, abgefahrensten, ja zeitweise schon irrsinnigen Solis abliefert, nein, hauptsächlich weil dieses personifizierte Monster für sage und schreibe sieben der zehn Songs verantwortlich zeichnet, darunter die unumstrittenen Highlights „Catatonic“ (DER Jahrhundertsong schlechthin, einfach, weil man Slayer in derartig langsamer, schleppender Geschwindigkeit noch nie gehört hat!), der ersten Single „Cult“ (man beachte das „Peitschenschlag Riff“ nach 1:12 Minuten – göttlich!!), sowie der Highspeed Neckbreaker „Flesh Storm“ und den Rausschmeißer „Supremist“. Weiters muss auch Rückkehrer Dave Lombardo mit extra Lob überschüttet werden, Producer Josh Abraham erkannte das Ausnahmedrumming des Meisters und würdigte dies mit einem furztrockenen Drumsound, sowie einem unglaublich raumgreifenden Abmischen der selben, gerade bei „Eyes of the Insane“ zum Beispiel wird schonungslos aufgedeckt, wie sehr diese Band Dave Lombardo braucht, ja fast schon von ihm abhängig ist.
Die drei Hannemann Kompositionen tendieren allesamt leicht in die „South of Heaven“ Richtung (besonders das bereits angesprochene „Eyes of the Insane“), „Jihad“ überrascht mit einem eigenwilligen, fast schon AC/DC artigen Intro und „Black Serenade“ ist gut, aber nicht unbedingt als Highlight anzusehen.
Wie schon beim ersten Hören vermutet, ist „Skeleton Christ“ – leider – der einzige Song, der nicht ganz das famose Niveau der restlichen Kompositionen halten kann, einfach, weil der Song zwar durchaus gute Momente offenbart (das Maschinengewehr Riff zu Beginn), aber über die kompletten vier Minuten einfach eine Spur zu sperrig, zu wirr, zu wenig nachvollziehbar daherkommt.
Fazit: „Season in the Abyss“, mittlerweile schon 16 Jährchen auf den Buckel habend, markierte einen besonderen Einschnitt im Slayer’schen Sound, bedingt durch den Ausstieg von Mr. Lombardo – jetzt ist der verlorene Sohn wieder da, trümmert alles in Grund und Boden und hat seinen drei Mitstreitern derart die Ärsche versohlt, dass selbst die eine nicht mehr vorstellbare Klasse offenbaren, auch weil gerade in der Gitarrenarbeit Unmengen an Detailverliebheit und Abwechslung recorded wurde - „Christ Illusion“ ist das beste Slayer Album seit, ja seit „Seasons…“ würde ich mal sagen und wird definitiv keinen entäuschen, der den Sound der vier Totschläger ebenso abgöttisch liebt, wie ich das tue!! Zur Höchstnote hat es nicht ganz gereicht, dafür sind mir gerade „Black Serenade“ und „Skeleton Christ“ einfach eine Spur zu wenig prickelnd, aber Eight out of Ten Songs is ja auch was – oder?
THANK YOU VERY FUCKIN’ MUCH – SEE YOU IN HELL!!