Exumer - Fire & Damnation
Bandinfo: EXUMER
Genre: Thrash Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup | Trackliste | Credits
Wer EXUMER und ihre beiden, absolut kultigen 80er Thrash Releases [1986 „Possessed by Fire“ und 1987 „Rising from the Sea“, alle zwei wurden via Disaster Records veröffentlicht] nicht kennt, der hat definitiv mit einem „nicht genügend“ im Metal Geschichtsunterricht zu rechnen. Dennoch haben es Mem von Stein und EXUMER nie wirklich geschafft aus dem Schatten der großen teutonischen Thrash Heroen (wie gehabt KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD) herauszutreten. EXUMER waren lässig, EXUMER waren cool, EXUMER hatten wirklich gute Alben am Start, aber selbst ich fand damals an Germany's Big Four weit mehr Gefallen…
Gut… Mittlerweile sind mal schlappe 25 (fünfundzwanzig!!!) Jahre seit dem letzten EXUMER Album ins Land gezogen. Dazwischen war lange Ruhe im EXUMER Camp angesagt, dann die offizielle Reunion im Jahr 2009 (den Wacken Gig von 2001 klammern wir mal aus), ein paar kleine Tourneen, das Rekrutieren von drei neuen Members (neben Mem von Stein ist auch noch Original Gitarrist Ray Mensh on Board!), das Einspielen eines Demos und schlussendlich die Ankündigung, man werde zusammen mit Waldemar Sorychta ein neues Album aufnehmen. Gesigned wurden EXUMER schlussendlich von Metal Blade Records, die nun auch das wirklich überzeugende Comeback Werk namens „Fire & Damnation“ unters Volk werfen.
Dabei schaffen es EXUMER den Spagat zwischen dem rauen Thrash Sound der late 80ies mit einer doch moderneren Herangehensweise zu kombinieren. Die Puristen seien gleich mal beruhigt, „Fire & Damnation“ ist old-school Thrash Metal to the Bones, aber dennoch hört man der Scheibe die Aufnahme im 21. Jahrhundert zu 100% an. Was allerdings noch beeindruckender ist, die enorme Hookline Dichte, welche EXUMER auf „Fire & Damnation“ auffahren. Ich kann mich ehrlich gesagt kaum daran erinnern in letzter Zeit ein Thrash Metal Album gehört zu haben, das im Stande war mit derart knackigen Refrains aufzufahren. Beispiele gefällig? Bitte sehr: der titelgebende Opener, das leicht SLAYER lastige „Fallen Saint“, das minimal mystisch angehauchte „Devil Chaser“, oder der Schlusspunkt mit „Tribal Furies“.
Abgerundet wird „Fire & Damnation“ mit drei Livetracks, die allesamt vom „Possessed by Fire“ Debüt stammen und vor allem jenen ans Herz zu legen sind, die die Vergangenheit dieser schon zu Lebzeiten zur teutonischen Thrash Legende mutierten Band bislang noch nicht kannten. Sonst darf, nein, muss jene Klientel reinhören, die auf geradlinigen, mit unwiderstehlichen Refrains ausstaffierten und zumeist pfeilschnellen Thrash Metal steht. Grandioses Comeback sagt ein eingefleischter Thrasher zu diesem Werk.