Germ - Wish
Ziemlich niedergeschlagen war ich, als mit der australischen Band GREY WATERS vor ein paar Wochen nun offiziell Schluss war (Welten brachen zusammen, um ehrlich zu sein). Doch irgendwann muss sich ein jeder zusammenreißen und so wagte ich doch, kurz in das neue Projekt des Masterminds GERM hinein zu horchen. Um in der Realität zu bleiben: In meinen ersten Hördurchgängen war ich hin und her gerissen zwischen Euphorie und Ernüchterung. Daher freute ich mich umso mehr, als kurz darauf die Promo des Debuts ''Wish'', welches über Eisenwald erscheint, hier eintrudelte. Wie auch die anderen Bands, hinter denen Tim steht, verspricht auch GERM eine hervorragende Atmosphäre zu erzeugen und vor allem wieder ein wenig melancholisch zu machen, so wie auch GREY WATERS.
Von vorne herein muss man wissen, bei GERM handelt es sich um eine Mischung aus Black Metal und Trance, also Elektronik-Einflüsse. Ohne dabei auch nur auf irgendeinem Gebiet lächerlich zu wirken, fängt ''Wish'' die kosmische Atmosphäre ein, die durch die Songtexte bzw. Titel schon von Anfang an vermittelt werden soll. DAS stellt zumindest bei mir einen riesigen Pluspunkt dar und reizt schon von vorneherein meine Ohren. In den Songs sind meistens die elektronischen Klänge und die klassischen Instrumente auf einem Level und ergänzen sich einfach prächtig, vorausgesetzt, es handelt sich nicht um ein reines Elektrostück. Herzen sprangen hier schon bei den Previews auf Facebook höher, als man in den ersten Songs den großen Anteil an GREY WATERS, welche ja jetzt Geschichte sind, heraushören konnte. Dazu tragen einerseits der fantastische Gesang (der Klare und auch das irre Gekreische) und andererseits auch die melancholische und monotone Atmosphäre, die durch die Gitarren erzeugt wird, bei. Wer allerdings ein grundsätzliches Problem mit Trance hat, der ist hier ohnehin falsch. Doch die Mischung ist in erster Linie einfach episch und meiner Meinung nach auch ziemlich innovativ. Die hier und da eingebauten Soli sind einfach klasse und gut gespielt und verleihen dem Ganzen noch einen schön rockigen Touch, der noch einen weiteren Funken zum Feuer beiträgt, das dieses Album zum Leuchtfeuer des atmosphärischen Black Metals macht.
Wie man es vermutlich schon raushört, bin ich nach diesem Album überzeugt, dass alles was Tim anfasst klasse wird. In Sachen Atmosphäre trifft der Kerl immer wieder aufs Neue meinen Geschmack und denkt auch in denselben kosmischen Dimensionen, sofern die Songtitel auch die Texte widerspiegeln, wie ich. Daher sollte diese CD jeder Fan von AUSTERE, WOODS OF DESOLATION und GREY WATERS im Regal stehen habe. Zumindest, wenn es nach mir geht.