General Surgery - A Collection Of Depravation

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VÖ: 30.03.2012
Bandinfo: General Surgery
Genre: Grind Core
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Na das ist ja ein Festmahl. Direkt nach der ach so harten Fastenzeit metzeln sich die schwedischen Vorzeige-Grindcoreler GENERAL SURGERY mit einem besonders saftigen Paket frischen Fleisches in den Vordergrund. „A Collection Of Depravation“ nennt sich das von der Brutalo-Schmiede Relapse Records mit einem saftigen 24-seitigen Booklet samt niegelnagelneuer Liner-Notes aufgelegte Kleinod, bei dem sich die Hobby-Pathologen rund um Gitarrist und Bandgründer Joacim Carlsson auf 30 Tracks über eine volle Stunde lang austoben dürfen und damit auch dem letzten Anfänger klarmachen, dass sie (gemeinsam mit den Spaniern HAEMORRHAGE) die einzig legitimen Nachfolger der ehemaligen Britannien-Sickos CARCASS sind.

Warum dieses feine Komplettpaket ausgerechnet in diesem Jahr auf die Seziertische gelegt wird, ist mir nicht ganz klar. Könnte aber daran liegen, dass die zweite Karriere der Schweden vor exakt zehn Jahren wieder Fahrt aufnahm, nachdem beim ersten Anlauf nach drei Demos und einer EP 1991 bereits wieder Schluss war. Für die (mit Sicherheit zahlreichen) Sammler unter euch da draußen ist das schöne Teil auf jeden Fall von essenzieller Wichtigkeit, denn GENERAL SURGERY verwursten in diesem Brachialpaket sämtliche Split-Songs der alten Tage (unter anderem Veröffentlichungen mit FILTH, MACHETAZO oder THE COUNTY MEDICAL EXAMINERS), knallen noch kiloweise unveröffentlichtes Material der „Left Hand Pathology“ und „Corpus In Extremis“-Sessions (die beiden einzigen Alben der Skalpellschwinger) drauf und runden das feine Paket mit dem unwiderstehlichen CARCASS-Cover „Empathological Necroticism“ ab.

Was das bedeutet, könnt ihr euch ja sowieso denken. Megakurze Gewalteruptionen wie „Necrodecontamination“, „Maggots In Your Coffin“ oder „Scalpel Infestation“ vermischen sich kongenial mit epischen Grindwalzen („Convival Corpse Disposal Methodology“) und so manch offen-blutender Coverversionswunde (z.B. CARNAGE oder REPULSION). Das alles ergibt ein feines und vor allem fett produziertes Potpourri aus der bisherigen, in der Retrospektive betrachtet durchaus üppigen Karriere der schwedischen Metzelkombo, wo im Endeffekt nur das komplette Fehlen der Ursongs aus der Spätachtziger/Frühneunziger-Ära kritisiert werden kann. Ansonsten lässt dieses akustische Begleitpaket zum blutig-eitrigen Doktorspielen keine Wünsche offen und wird nicht nur einschlägige Fans dazu motivieren, den weißen Ärztekittel überzustreifen. Vielleicht gibt’s in diesem Zuge ja bald auch brandneues Studiomaterial – wer weiß?!



Ohne Bewertung
Autor: Robert Fröwein (12.04.2012)

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