Portae Obscuritas - Non Serviam
Bandinfo: Portae Obscuritas
Genre: Black Metal
Label: Talheim Records
Lineup | Trackliste
Schon wieder ein kultiger Release aus dem „heiligen“ Land Tirol. Nach dem „Live Necromancy“-Demo der BlackThrasher MANIC DISEASE schlagen die Black Metaller von PORTAE OBSCURITAS in eine ähnliche Kerbe. Als Tonträger dient eine oldschoolige Musik-Kassette, die noch dazu auf 100 Stück limitiert (und nummeriert) ist. “Non Serviam“ prangt auf dem Tape und getreu diesem Motto zeigt man sich unbeugsam, aufmüpfisch, eskapistisch und nonkonform. An ihre Helden aus dem hohen Norden angelehnt ist das Cover in klassischem schwarz/weiß gehalten und mit einem schier unleserlichem Bandlogo ausgestattet. Nietenbewehrt und war-ge-painted knüpft das Schwarzmetallkommando aus den Tiroler Bergen auch textlich (Misantrophie, Nihilismus etc.) an das Vermächtnis der skandinavischen Schwarzheimer von Anfang der 1990er an.
“Non Serviam“ ja nicht der erste markerschütternde Schrei, den die seit 2007 aktiven Blackies von sich geben. Bereits Ende 2009 markierte das selbst produzierte und veröffentlichte Debut-Demo „Ad Vesperum“ die erste nach außen hin wahrnehmbare Manifestation der Schwärze „tyrolean style“. Schaurig-klassisch wird das nun vorliegende zweite Demo von dem von einer Violine vorgetragenen Intro (& Outro) eingeläutet. Die restlichen knapp 40 Minuten sind dominiert von gelungenen Wechselspielen aus feist klopfender Raserei und getragen-epischem Black Metal, der sounddienlich adäquat produziert wurde. Auf „My Eternal Darkness“ scheut man sich nicht mal davor, eine ruhige Passage einzubauen, was zusätzliche Aufmerksamkeitspunkte bringt. Das atmosphärische Instrumental „Sub Noctem“ vermag aufgrund des höheren Abwechslungsfaktors ebenso zu punkten und stellt eine willkommene Erholungspause vor der schnellen Höllenfahrt „Life“ dar.
Eingespielt wurde das vorliegende Tape noch von der alten Bandbesetzung, von der aktuell nur Erebus (g.) und Ghetta (d.) übrig geblieben sind, der neue Frontmann Iskald ist ebenso wie Basser Neshamah erst seit Anfang 2011 mit an Bord. Das abartige Gekeife auf vorliegendem Tape stammt noch von Alt-Fronter D. Eiter, der standesgemäß gurgelt, knurrt und schreit und den Black Metal der Höllenbrut perfekt abrundet. Vorliegendes Tape ist ein Ohrenschmaus für Freunde von traditionsbewusstem Black Metal der zweiten, skandinavischen Welle, die es gern puristisch mögen. Aufgrund der Limitierung des obskuren Tapes ist es auch für Sammler interessant. PORTAE OBSCURITAS loten die Extreme zwar noch nicht hemmungslos aus, man darf jedoch schon gespannt sein, was die noch hinter dunklen Pforten verborgenen neuen Höllentöne erwarten lassen, die in der aktuellen Besetzung wohl in Bälde aus der Unterwelt zu uns dringen werden. PORTAE OBSCURITAS sind die Nachwuchshoffnung aus dem Westen und bilden gemeinsam mit ASPHAGOR die Speerspitze des Tiroler Black Metal.
Autor: Thomas Patsch (17.04.2012)