ADRAMELCH - Lights From Oblivion

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VÖ: 27.04.2012
Bandinfo: ADRAMELCH
Genre: Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

ADRAMELCH. Italienische Kultband. Sagt man. Mir war zwar der Name bekannt, aber damit hat es sich auch schon. Bis ich auf "Lights From Oblivion" gestoßen bin und ein wahrlich wunderliches Album zu hören bekam.

Vor nun schon 24 Jahren wurde mit "Irae Melanox" ein Meilenstein eingespielt - so sagt man. Ich hab mich inzwischen schlau gemacht und bin vom Debüt begeistert. Leider folgte alsbaldig die Auflösung der Band und knackige 17 Jahre später der Zweitling (Germanisten mögen mir verzeihen) "Broken History". Auch dieser sehr starkes Progmaterial.

Und nun eben "Lights From Oblivion", ein sehr, sehr eigenständiges, eigentümliches Prog-Rock-Epos. Wobei eigentümlich nicht als schwach oder gar schlecht zu verstehen ist.
Aber man muss sich sehr eingehend mit diesem Album beschäftigen. Der eigenartige Gitarrensound, der vor allem im Fortlauf des Albums immer schräger werdende Gesang, eine Mischung aus John Arch und Bruce Dickinson (vor allem das überbordende Vibrato von Vittorio Ballerio erinnert bisweilen an die schlimmsten Stunden von Hr. Dickinson).

Das erste Lied kommt noch relativ eingängig ums Eck, der Chorus von "Lights" geht sehr schnell ins Ohr und macht Appetit auf das Album. Auch Track Nummer Zwei "Aelegia" ist noch relativ leichte Kost die von einem schönen Spannungsbogen getragen wird. Leider meint es hier Vittorio dann stimmlich zu gut und präsentiert sich äußerst, ähm, eigenständig.

Als "verträumte Rockmusik" wird das Dargebotene auch von einem Kollegen bezeichnet. Und das hat so seine Richtigkeit. Man wird nie zu hart, verliert sich in endlosen, durchaus ansprechenden, Instrumentalpassagen mit zahllosen Details, nur um dann irgendwann wieder so etwas wie einen roten Faden aufzunehmen.

Die Platte funktioniert nur als eine Einheit, als Ganzes. Man könnte sagen, dass sie nie anfängt und nie aufhört. Das mag eigenartig klingen, aber die CD wirkt wie aus einem Guss, kommt nicht ohne ein einziges ihrer zwölf Stücke aus. Auf höchstem Niveau wird hier musiziert, als Empfehlung geht jedes Lied problemlos durch. Einziger Kritikpunkt ist bisweilen der Gesang, wenn's gar wild nach oben in Höhen geht, die er nicht so ganz zu erklimmen vermag.

Interessantes Werk, welches man sich aber hart erarbeiten muss!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (24.04.2012)

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