Macbeth - From Hell
Bandinfo: MACBETH
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: Fire Field Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay | Webshop
Lineup | Trackliste
Eine Werkschau. Ein Rückblick auf Vergangenes und ein Willkommenheißen der Zukunft.
Etwas spät bin ich mit dem Review dieser DVD der thüringischen Metaller MACBETH dran, aber als Vorschau auf das neue Album "Wiedergänger" welches Ende September 2012 erscheint ist diese Live-DVD ein probates Mittel.
Die Thüringer haben eine mehr als bewegte Bandgeschichte hinter sich und selbst das ist noch untertrieben. Gegründet noch in ostdeutschen Zeiten, genauer gesagt im Jahre 1985, rang man mit der DDR-Staatssicherheit und musste sich erstmal nach zwei Jahren schon wieder auflösen. Gut, aufgelöst hat man sich nicht wirklich, die Umbenennung in CAIMAN erfolgte, und auch diese Band ist nach zwei Jahren Geschichte. Das liegt am Freitod des damaligen Sängers Detlev Wittenburg. 1993 versuchte man ein Comeback doch hier brachte ein weiterer Todesfall erneut das Ende der Band.
2003 versuchte man einen Neuanfang und machte sich mit alten und neuen Songs auf den Weg und der wird bis heute wacker beschritten.
Seitdem gab es zwei Studioalben und eine Menge Liveauftritte und diese gipfelten eben in dem am 18. Dezember 2010 im Erfurter "From Hell" aufgezeichneten Auftritt zum 25-Jahr-Jubiläum der Band.
Das Konzert wurde ordentlich, wenn auch sparsam, in Szene gesetzt, man bekommt größtenteils nur die Band zu sehen, mit drei Kameras gefilmt, aber für eine Untergrundproduktion funktioniert das ganz gut. Vor allem auch, weil der Sound zu begeistern weiß. Knallhart und dynamisch, ein wirkliches Brett.
Unterteilt wird das Konzert in drei Teile, der erste fußt auf den "alten" MACBETH und wird mit Songs wie "Höllenfeuer" und "Bomber" bestritten, die aber gar nicht allzu alt klingen. Auch eine Kunst, Lieder von solcher Haltbarkeit zu schreiben.
Der Mittelteil wird den beiden verstorbenen Bandmitgliedern gewidmet und kommt sehr stimmungsvoll und beinahe andächtig mit Cello und der Tochter des Gitarristen, Elisa Klein als zweiter Sängerin rüber. Dieses Gedenken dürfte wohl für einige Tränen verantwortlich gewesen sein.
Den Abschluss machen neuere Songs und die zeigen den aktuellen Weg der Band, knallharter, thrashiger Metal mit wirklich starken deutschen Texten. Schön, dass es Bands gibt, die sich Mühe machen bei dem Verfassen von solchen Lyrics die absolut nicht platt klingen. Nach all den Jahren fürchterlicher ONKELZ (wir gegen die Welt) und noch üblerer FREI.WILD (die deutschen Südtiroler mit ihrer vertonten Gruppendynamik für Anfänger) ist es wie Balsam auf der Seele des geschundenen Metalhörers, der sich auch ab und an den Textzettel zur Hand nimmt.
Ein schönes Zeitdokument, welches Lust auf die nächste Veröffentlichung der Band macht.