Uncle Acid and the Deadbeats - Blood Lust [Re-Release]
Bandinfo: UNCLE ACID & THE DEADBEATS
Genre: Psychedelic Rock
Label: Rise Above Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup | Trackliste
Was wurde um diese Band bereits für ein Kult betrieben. Es reichten zwei lediglich als CD-R veröffentlichte Demos um die, sich nach wie vor hinter ihrer Anonymität versteckenden, Engländer in Sphären zu heben, die bei genauerer Betrachtung schwer zu verstehen sind bzw. waren. Nachdem RISE ABOVE RECORDS das Demo von „Blood Lust“ im Jahr 2011 als Vinyl Ausgabe auf den Markt brachten, war das Ding ratzfatz ausverkauft und trieb auf diversen Online-Plattformen die Preise auf astromische 700,00 Englische Pfund und mehr. Selbstredend, dass auch die zweite Auflage, welche exklusiv im Webshop von RISE ABOVE angeboten wurde, binnen Stunden weg war. Nun, nachdem UNCLE ACID AND THE DEADBEATS nun endgültig bei Lee Dorians Company unterschrieben haben und ein neues Album für März 2013 in der Pipeline hängt, war es natürlich an der Zeit „Blood Lust“ wieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen… der dritte Re-Issue wenn man so will…
Was ist aber jetzt das faszinierende an dieser Band? Ist es die Anonymität?
Jein, GHOST verstecken sich ja auch nach wie vor dahinter (obwohl diese ja teilweise schon abgebröckelt ist).
Ist es der Okkult-Rock den die Engländer spielen?
Wiederum Jein, den haben zum Beispiel THE DEVIL’S BLOOD eine Spur besser drauf, seitdem sich aber Selim Lemouchi lieber mit Konzertbesuchern prügelt, die seine ureigene Anschauung eines „Rituals“ nicht teilen, stellen die drei Engländer eine absolut überzeugende Alternative zu den zu Recht in die Kritik geratenen Holländern dar.
Wunderschöner Seventies-Technicolor-Horror-Sound hab ich im Netz aufgeschnappt, gute Umschreibung für diesen Stoner-Doom / Vintage / Psychedelic / Hard / Heavy-Rock mit dezenten Popanleihen, der natürlich und unmissverständlich okkultes Gedankengut zu transportieren versucht. Nebst der wirklich und wohl auch bewusst schweren Retro-Produktion, samt mies produzierten Gitarren und einer leicht übersteuerten Grundsubstanz, ist es hauptsächlich die Falsettstimme (ein kurzer Schwenk zu Wikipedia hilft hier entscheidend weiter!) des Onkels, die nicht nur für Aufsehen, sondern auch für Bewunderung sorgt.
Die Musik selber ist ungemein basisch arrangiert, aber dennoch ausgereift und verspielt, mit „Over And Over Again“ und dem über sieben Minuten dauernden „13 Candles“ sind dem Onkel sogar dunkel-verhangene Hits aus dem psychedelischen Ärmel gehüpft.
Noch dazu wurde der Re-Release mit dem Bonus-Track „Down To The Fire“ aufgepeppt, welcher nach anfänglicher Stille mit ungewohnter Akustikgitarre, einer deutlich besseren, weil transparenteren Produktion und seiner leicht folkigen Ausrichtung (samt Tribals!) sowohl zu überraschen, als auch zu gefallen weiß.
Suspense-Gore-Horror-Cinema-Rock mit Okkult-Kante lautet eine weitere Beschreibung, welche im weltweiten Netz so kursiert, nennt es wie ihr wollt, aber die Vorfreude auf neues Material des ACID Onkels und seiner Todesbeißer nimmt schön langsam ungeahnte Formen an.