In Solitude - In Solitude (Re-Release)
Bandinfo: In Solitude
Genre: Heavy Metal
Label: Season of Mist
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Lineup | Trackliste
Kollege Dragonslayer hat sich dem 2009 erschienenen, selbstbetitelten Debütalbum der schwedischen WATAIN-Nachbarn IN SOLITUDE bereits vor drei Jahren detailliert angenommen und durchaus treffend analysiert, doch Season Of Mist sei Dank (und wohl auch weil das dritte Album nicht mehr weit entfernt sein kann) gibt’s dieses knietief im Old-School-Sumpf watende Stück Heavy Metal mit dem grandiosen Cover-Artwork jetzt auch noch einmal für alle Normalsterblichen zu erstehen. Ganz so einfach kriegt man die ursprüngliche Pure Steel Records-Variante nämlich auch nicht mehr ins Regal.
Ganz teilen kann ich die Meinung meines Kollegen aber nicht, denn auch nach mehrmaligem Durchlauf stelle ich mir die Frage, wo denn hier bitte etwas von BLACK SABBATH zu hören sein soll? Viel eher schupfen IN SOLITUDE ihre Kompositionen auf diesem 8-Tracker zwischen den Metal-Königen MERCYFUL FATE, IRON MAIDEN in der Paul Di’Anno-Ära und ANGEL WITCH durch die Gegend, ohne dabei auf ausladende Solos, gewaltige Riffburgen und präzis-primitives Drumming zu verzichten. Old School As Fuck eben und dabei auch noch (bewusst!) so mies produziert, dass selbst eure staubigsten Kutten vor puristischer Freude noch weiterfaulen. So bieten kultig benannte Tracks wie „Witches Sabbath“, „7th Ghost“ oder „Temple Of The Unknown“ auch keine großen Überraschungen oder Drehs, weil hier ohnehin nur das weißbekittelte Schlossgespenst in Form von Sänger Hornper zum okkulten Zusammensein lädt und dabei nicht mal annähernd in Versuchung gerät, jünger als nach 1983 zu klingen.
Ich weiß schon, das wird jedem Fan von Click-Tracks, getriggerten Drums und Perfektionisten-Produktionen einen mittelschweren Brechreiz samt Dünnschiss bescheren, aber diejenigen wollen IN SOLITUDE unter Garantie auch niemals in ihrem Konzertpublikum entdecken. Im Gegensatz zum wesentlichen komplexeren – und länger geratenen – Nachfolger „The World. The Flesh. The Devil“ klingt das Debütalbum hier noch wesentlich fröhlicher, unbeschwerter, aber auch unausgereifter. Freuden darf man sich dafür über die Bonustracks „Hidden Dangers (In The Night)“ und „Faceless Mistress“, die in dieser Version wohl nur Hardcore-Lunatics der ersten Stunde bekannt sein dürften. Und als Überbrückung bis zum nächsten Studioalbum ist das ultratrue Altschul-Manifest in jedem Fall mehr als brauchbar.