Serenity - War Of Ages
Bandinfo: SERENITY
Genre: Melodic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup | Trackliste
Alle Achtung – das hätte wohl niemand erwartet! Dass „War Of Ages“ ein tolles Album werden würde, war ja von vornherein klar, dass aber SERENITY ein solcher Knaller gelingen würde, war nicht abzusehen. Der musikalische Geschichtsunterricht, der ja schon beim letzten Album „Death And Legacy“ seinen Beginn fand, wird fortgesetzt und diesmal kommen historische Persönlichkeiten wie Heinrich VIII. von England, Napoleon oder Alexander, der Große zum Zug.
Die Österreicher geben sich auf ihrem neuen Album technisch ausgefeilter, abgerundeter, gleichzeitig härter und der Bombastanteil wurde ein wenig zurückgeschraubt. Die gut arrangierten Songs klingen komplizierter und durchdachter, was sie auch nach dem zehnten Anhören nicht langweilig werden lässt. Songs hervorzuheben ist ein schwieriges Unterfangen, denn alle strahlen ein besonderes Flair aus, sodass es wirklich schwerfällt, sie wieder aus den Gehörgängen zu verbannen. Die Band zelebriert auf ihrem bereits vierten Album einen fulminanten Breitwandsound zwischen Power-, Melodic- und Symphonic-Metal, ausstaffiert mit ausgeklügelten Keyboardpassagen, kommerziell-megaeingängigen Refrains und tollen Chorpassagen.
Bei „For Freedom´s Sake“ erlaubt man sich dann auch schon mal ruhigere Parts ins Geschehen einzubauen, wobei dann „Royal Pain“ mit seinem Gothic-Touch schon fast aus dem Rahmen fällt. Aber eben dieser Song zeigt die Vielseitigkeit, mit der diesmal ans Werk gegangen wurde, denn er ist wie pures Dynamit – koppelt ihn als Single aus und der wird richtig einschlagen. Weiters brilliert auch ein großartig aufgelegter Georg Neuhauser an den Vocals und sorgt mit seiner außergewöhnlichen Stimme für den vielzitierten Gänsehauteffekt.
Falls es bis dahin noch niemanden vom Hocker gerissen hat, dann erwischt es ihn spätestens beim nächsten Höhepunkt „The Matricide“ (SONATA ARCTICA lassen ganz gewaltig grüßen), bei dem nicht nur die Gitarrenarbeit, sondern auch die Choreinsätze voll zur Geltung kommen. Noch ein Pluspunkt ist der überaus charmante Gesang von Neuzugang Clémentine Delauney, die fast jedem Song ihren ganz persönlichen Stempel aufdrückt.
„War Of Ages“ entführt den Hörer auf eine sehr leidenschaftliche, tiefgründige und einfühlsame Achterbahnfahrt voller majestätischer Magie, die bei mehrmaligem Hören deutlich spürbar wird. Absolut umwerfend und jeder, der nur ein kleines Verlangen nach erstklassigem Metal in sich verspürt, seinen Musikgeschmack zwischen AVANTASIA, SONATA ARCTICA, KAMELOT oder SIRENIA eingependelt hat, sollte diese süchtig machende Scheibe konsumieren. ABSOLUT UMWERFEND .