Heaven Shall Burn - VETO
Bandinfo: HEAVEN SHALL BURN
Genre: Metalcore
Label: Century Media Records
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Lineup | Trackliste | Credits
Die thüringer Urgewalt meldet sich nach fast drei Jahren mit einem Urschrei zurück. Der Albumtitel ist dabei Programm. „Veto“ ist immerhin ein heftiges Wort, ein stark belegter Begriff des Einspruchs, des „Nein“s, gleich einem Statement, dies noch groß geschrieben. Das gewohnt gesellschafts- und sozialkritische und politisierte Quintett macht seinem Unmut wiederum nicht nur lyrisch, sondern auch akustisch Luft. Obwohl schon „Invictus (Iconoclast III)“ und seine hochqualitativen Vorgänger für Furore sorgten (unerreicht dabei „Iconoclast“), prescht das neue Album vor und zieht wuchtig eine breite Schneise durch die aktuelle Musiklandschaft. Die sympathischen Deutschen sind und bleiben auch im Jahr 2013 inmitten des teils stumpfen Metalcore-Einheitsbreis eine schillernde Ausnahme, die sowohl etwas mitzuteilen hat als auch ihren unverkennbaren Sound gefunden hat. Nach bewährtem Rezept lassen die engagierten Deutschen auch auf dem neuen Album nichts anbrennen. Ein wuchtiger Brachialbrocken reiht sich an den nächsten. Von (dem im Albumcover und Albumtitel versinnbildlichten, symbolträchtigen Ritt der Lady) „Godiva“ über das wüste „Land of the Upright Ones” bis zum elegischeren „Hunters Will Be Hunted“: hier kracht es mächtig im Gebälk! „You Will Be Godless“ gleitet fast in Death Metal-Gefilde ab, wohingegen „Like Gods Among Mortals“ dann überhaupt ganz unverhohlen BOLT THROWER-like daherrollt.
Ihr Platz in der (deutschen) Musikgeschichte ist ihnen eigentlich schon zu Lebzeiten sicher. Der Sound fegt gewohnt amtlich und wie immer unglaublich voluminös, hart und dynamisch daher und föhnt so manchen Emo-Scheitel in Form. Den Vogel schießen die für ihre mitreißenden und schweißtreibende Shows bekannten Mannen um Brüllmaschine Marcus Bischoff aber mit der Coverversion von BLIND GUARDIAN´s 89er „Follow The Blind“-Track „Valhalla“ ab. Dieser hymnisch melodische Gardinen-Evergreen wurde kurzerhand durch den HSB-Fleischwolf gedreht und macht– samt Gastbeitrag von Hansi Kürsch – auf dem neuen Album gar keine schlechte Figur. Auf dem teilweise auf Deutsch dargebrachten und mit Synthies angereicherten „Die Stürme rufen Dich“ steuerten die beiden BORN FROM PAIN-Recken Rob Franssen und Dominik Stammen Beiträge bei. Kurzum: „VETO“ ist der nächste Geniestreich aus der Feder einer der führenden MeloDeath/Metalcorebands. Smart und intelligent sind nicht nur Inhalt, sondern auch Musik geraten, dies ohne an Brachialität und Energie eingebüßt zu haben. HEAVEN SHALL BURN sind Fixpunkte, auf die man sich – nunmehr seit Jahren - verlassen kann. Dies bestätigt auch der neue Longplayer, der den Fans wieder viele Stunden Hörvergnügen verspricht.