SUPERMACHINE - Supermachine
Bandinfo: SUPERMACHINE
Genre: Sludge Metal
Label: Smallstone
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Lineup | Trackliste
Das Quartett SUPERMACHINE bringt mit dem gleichnamigen Album ihr Debüt auf den Markt, unterstützt durch Small Stone Records. Elf Tracks finden auf der Scheibe Platz, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang bilden die klassische Rockbesetzung der Sludge-Metaller.
Der Silberling, den es natürlich auch auf Vinyl gibt, ist ein ziemlich fettes Metalbrett. Die Jungs schenken sich nichts, geben durchwegs Vollgas, ein richtig langsames Stück, eine Ballade sucht man vergebens. Hingegen bewegen sich alle Songs in einem sehr engen Temporange. Und das ist auch schon mein massivster Kritikpunkt. Das Album neigt beinahe zur Langeweile, weil vieles sehr ähnlich daherkommt.
Dieses Urteil wäre aber zu kurz gegriffen, bietet die Scheibe durchaus Abwechslung. Zumeist geschieht das innerhalb der Songs, zu Beginn, mittendrin oder am Ende.
So finden sich mehrere Tracks, die im Mittelteil Platz für das klassische Gitarrensoli lassen. Bei „Solution“ hingegen steigt die Band gleich mit einem Sololauf ein. Dieser wird kurz darauf durch ein ebensolches Stimmsolo ergänzt. Hier zeigt Sänger David Nebbia, was er zu bieten hat. Und genauso, wie die Wah-Wah-Gitarre an frühere Zeiten erinnert, so gemahnt diese Stimme an einen großen Vorgänger – Grunge-Urgestein Kurt Cobain. Nebbia bringt zwar nicht dieses melancholisch-gepresste Schwingen mit, das letztlich wohl auch Ausdruck von Cobains Verzweiflung war, Stimmlage und Stimmfarbe sind hingegen durchaus ähnlich.
Aber, SUPERMACHINE machen eben keinen Grunge sondern Sludge, was ja bekanntlich eine Schublade im beinahe endlosen Metalschrank ist. Und der ist härter, treibender, lauter. So hart wie die Grunger ist heute eine mittlere Alternative Rockband auch.
Da geben Nebbia und Konsorten schon noch etwas mehr Gas, sei es beim relativ langsamen „Broken“ oder beim ziemlich fetzigen und schnellen „Pill Cruise“.
Auffällig ist, wie die einzelnen Instrumente gleichberechtigt auftreten. Klar, sind Stimme und Gitarre im Vordergrund während Bass und Schlagzeug ihre Arbeit im Hintergrund verrichten. SUPERMACHINE lassen aber allen Instrumenten ihren Spielraum, und wenn es nur ist, dass Bass und Schlagzeug variantenreich aufspielen. Das Schlagzeug etwa wechselt zwischen einfachen Beats im Hintergrund bis zu Lines, die sich klar nach vorne stellen, ihren Platz beanspruchen. So etwa bei „Heavy Bullett“ im Wechselspiel zwischen Hintergrundbeat und Solounterstützung.
„Heavy Bullett“ ist einer meiner Anspieltipps; so viel Blues findet sich nicht oft im Metal – die Gitarre heult schon beinahe göttlich… Ebenfalls angetan hat es mir „Transformer“ mit seiner Power, die ohne „Vollgas-Vorwärts" auskommt. Bass und Gitarre tragen ihren Teil dazu bei, dass die Nummer zu einem der stärksten Tracks avanciert ist.
Mir gefallen SUPERMACHINE, weil sie aufzeigen, wie variantenreich und spannend Sludge-Metal sein kann – auch wenn sie rhythmisch noch etwas mehr Spielraum hätten. Ein hörenswertes Album für den Freund metallener Klänge über die Genregrenzen hinweg.