JEX THOTH - Blood Moon Rise
Bandinfo: JEX THOTH
Genre: Doom Metal
Label: I Hate Records
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Lineup | Trackliste
Noch immer bezaubert vom kürzlich besuchten Auftritt der Band (zum Livereport) und ihrer betörenden Frontfrau darf ich mich des neuen Albums dieser außergewöhnlichen Erscheinung im Musikzirkus auch reviewtechnisch annehmen. „Blood Moon Rise“ ist geradezu prädestiniert dafür, das Gefühl, das sich während des leibhaftigen Erfahrens der gleichzeitig sachten wie wuchtigen akustischen Schwingungen einstellte, zu prolongieren. Geradezu unwiderstehlich zieht einen die Namensgeberin mit ihrem eindringlichen und einschmeichelnden Organ in ihren Bann. Die etwas verwirrende und eigentlich schwer vorstellbare melodische Doom/Stoner/Psychedelic-Mixtur aus Seventies-Spacerock-Experimenten a la Krautrock, PINK FLOYD & Co. (wie etwa das ein wenig an MONSTER MAGNET erinnernde „The Places You Walk“), charmant-starkem Frauengesang und BLACK SABBATH-Slo-Mo-Doom-Riffs („The Divide“, „The Four Of Us Are Dying“), angereichert mit spirituellen, okkulten Themen funktioniert tatsächlich!
Die auf den bürgerlichen Namen Jessica Toth getaufte Dame versprüht ihre Magie aber definitiv im Schutze der Nacht oder im staubigen Dunkel des Raums, das nur durch fahles Kerzenlicht durchbrochen wird. Hier tanzen die Schatten, hier steigen die Schwaden gemächlich empor. Zwischen Euphorie und gepflegter Depression gleitet der Hörer ab in die hypnotisch-verstörende und benebelte Wunderwelt der Töne und Klänge der Mannen um Jex, die einem unaufhaltsam unter die Haut kriechen und sich im Hirn festhaken. Doch inmitten all dieses mystisch angehauchten Brimboriums sowie dem akustischen Retro-Charme der Chose trotzend, klingen JEX THOTH erstaunlich frisch und wenig angestaubt. Über der brummenden, aber nicht zu dumpfen und wummernden Instrumentierung becirct einen die Sängerin in gleichsam heller und klarer Weise (z.B. „Ejhä“), dann wiederum wird man von der feinen und verhaltenen Instrumentierung sediert und auf eine sanft-schwebende Reise durch den Weltraum geschickt („Into A Sleep“) oder von der warmen Orgel im zähen „The Divide“ verzaubert. JEX THOTH setzen nach ihrem Debut ihren Weg unbeirrt fort, Fans des gerade grassierenden Riesenhypes um Occult-/Psychedelic/- und Retro-Rocks (angefangen bei WITCHCRAFT oder THE DEVIL´S BLOOD) haben die Amerikanerin ohnehin auf dem Radar, Neuentdecker mit einer zumindest kleinen Affinität zu solchen Klängen sollten ein Ohr riskieren.