JOHANSSON & SPECKMANN - Sulphur Skies

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VÖ: 07.06.2013
Bandinfo: JOHANSSON & SPECKMANN
Genre: Death Metal
Label: Vic Records
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Lineup  |  Trackliste

Wenn man genauer darüber nachdenkt, kommt einem als allererstes die Frage: „Warum eigentlich nicht schon früher?“ in den Sinn. Die Rede ist von der brandneuen und hochexklusiven Gruftkombination JOHANSSON & SPECKMANN, die aus niemand geringeren als dem schwedischen „wer braucht Schlaf und Nahrung, wenn er Bands hat?“-Tausendsassa Rogga Johansson (hier für Gitarre und Bass zuständig) und dem Exil-Tschechen, Merchandise-Guru und Death-Metal-Urvater Paul Speckmann. Wie Vater und Sohn posieren die beiden Bartfratzen auf den raren Promofotos und wer sich schon mal näher mit Namen, Gesichtern und Lebenslauf der beiden Todesmörtel-Twins befasst hat, weiß genau, dass auch auf diesem einzigartigen Produkt nicht zum fröhlichen Polka-Marsch geblasen wird.

Selbstverständlich gibt es auf „Sulphur Skies“, das übrigens mit einem endgeilen, stark an die Anfang-90er-Jahre erinnernden Cover-Artwork auftrumpft, keine wirklich Filler zu verzeichnen, aber schön langsam macht sich ob der inflationären Veröffentlichungspolitik Johansson’s tatsächlich so etwas wie Sättigung breit. Was in der Theorie wohl eine bunte Mischung aus Elch- und Amitod hätte sein sollen, wird so dermaßen von schwedischen Uffta-Beats und –Hooks auseinandergehebelt, dass das hier Dargebotene mit dem Überseetod gar nichts mehr zu tun hat. Einzelne Tracks hier irgendwie hervorzuheben ist ebenfalls total überflüssig, denn querbeet über alle zwölf Songs gibt es hier ähnlich wenig Abwechslungsreichtum wie in einem durchschnittlichen Jahreswahlprogramm der FPÖ.

Johansson holzt sich gewohnt Tre-Kronig durchs Gebälk, Speckmann Paule legt seine heisere, stets leicht im Thrash Metal verwurzelte Stimme drüber und verbunden mit dem schmucken Rhythmus-Drumming ist die Old-School-Death-Suppe fertig gewürzt. Aufpreise für Sonderzutaten können erwartungsgemäß nicht verlangt werden und so klingt „Sulphur Skies“ zwar durchaus flott und perfekt aufs Zielpublikum zugeschnitten, wird aber in der derzeitigen Veröffentlichungsflut schwedischer Todmörtel-Exponate sang- und klanglos untergehen. Da hilft wohl auch kein Name-Dropping mehr, denn bevor man sich wirklich an der eigenen Geldbörse für das JOHANSSON & SPECKMANN-Projekt vergreift, könnte man auch einfach alte ENTOMBED- oder DISMEMBER-Scheiben aus der Vitrine holen. Bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (07.06.2013)

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