PRIMAL FEAR - Delivering The Black

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VÖ: 24.01.2014
Bandinfo: PRIMAL FEAR
Genre: Power Metal
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Eines gleich mal vorneweg: Wenn es eine Band verdient hat, Erwähnung in einer fiktiven (und natürlich subjektiven) Liste der zehn besten Power Metal-Bands weltweit zu finden, dann handelt es sich dabei um die sympathischen Jungs von PRIMAL FEAR. Selten wartet eine Gruppierung mit einer solchen Konstanz auf, ohne seine eigenen Trademarks zu verleugnen und trotzdem immer wieder neue, frische Elemente zu entwickeln, die aus ihrer Musik etwas ganz Besonderes machen. Die PRIMAL FEAR-Stilistik muss man mögen, natürlich - ein wenig JUDAS PRIEST, eine Brise ICED EARTH und immer wieder Reminiszenzen an die guten alten GAMMA RAY - das kann und darf man nicht bestreiten, aber genau diese Mischung macht es aus. Dazu noch das höllische Organ des kleinen Kraftpakets Ralf Scheepers am Mikro und ab geht die Post. Und das seit 1998!

Immer mehr, immer besser - so scheint die Devise der Band zu lauten, waren doch die Vorgänger "16.6 (Before The Devil Knows You're Dead)" und "Unbreakable" hochklassige Power Metal-Bretter vor dem Herrn. Umso mehr habe ich mich auf die Veröffentlichung von "Delivering The Black" gefreut und eines ist klar - die Vorfreude hat sich gelohnt! Klar, musikalisch bleiben PRIMAL FEAR auch auf dem neuen Silberling ihrem stilistischen Pfad treu und präsentieren einen ambitionierten Mix aus treibenden Uptempo-Nummern, balladesken Elementen und getragenen Midtempo-Songs. Während der Opener "King For A Day" gleich zu Beginn schon nach vorne prescht und hie und da ein wenig an HELLOWEEN erinnert, ist "Rebel Faction" eine treibende NWOBHM-Keule, die im immensen Kontrast zum darauffolgenden melodischen (mit orientalischer Bridge angereicherten) Midtempo-Kracher "When Death Comes Knocking" steht. Schon an den ersten drei Songs des Albums sieht man - die Mannen decken wieder die ganze Bandbreite ab, die man von ihnen erwartet.

Vom Titeltrack, über das Doublebass getriebene "Road To Asylum" (mit wahnsinnig eingängigem Chorus) bis hin zum einfach alles bietenden Opus "One Night In December", das mit einer Spielzeit von über neun Minuten daher kommt und eine Vielzahl an Rhythmuswechseln sowie mitreißenden Choruszeilen bietet - "Delivering The Black" rockt! Was bleibt einem ansonsten zum zehnten Output aus dem Hause PRIMAL FEAR zu sagen? Außer, dass es sich bei diesem Album um einen würdigen Nachfolger zum bärenstarken "Unbreakable" handelt. Und wenn man fast genau das bekommt, was man erwartet, kann man auch getrost über ein, zwei etwas schwächere Songs hinwegschauen ("Alive & On Fire"). Denn eines steht fest: Ein solches Album muss man nach einem 16-jährigen Bandbestehen erst einmal aus dem Hut zaubern. Ja, es ist routiniert. Ja, es ist Power Metal. Ja, es sind die Jungs von PRIMAL FEAR. Das stimmt, aber hey - so soll eine Power Metal-Band anno 2014 klingen. Und gut ist's.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: mat (22.01.2014)

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