Split Heaven - The Devil's Bandit

Artikel-Bild
VÖ: 22.11.2013
Bandinfo: Split Heaven
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Legend Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

„Lang und hart arbeitete ich für Brot, für Ehre und die Reichen. Aber ihr habt auf mir zu lange rumgetrampelt, Ihr seidenhaarigen Hurensöhne“.

Aufmunternde Worte des Revolverhelden Black Bart. Er schrieb sie auf eine Geldkiste, die er am 8. August 1877 bei einem Postkutschenüberfall erbeutete.

Derart gebildete oder gar höfliche Gentleman-Revolverhelden á la Milton Sharp hatte die mexikanische Band SPLIT HEAVEN allerdings nicht im Sinn, als sie „The Devil´s Bandit“ aussandten, um die Einwohner eines von sandiger Einöde umgebenen Westernkaffs zu bestrafen. SPLIT HEAVENs Revolverheld ist richtig böse und dass der Teufel seine Hände im Spiel hat, macht die Sache nicht entspannter

SPLIT HEAVEN beginnen ihren teuflischen Western-Ausflug mit einem Intro, das auf Westerngenre-typische Ingredienzien zurückgreift: Heulender Wind lässt vertrocknete Sträucher rascheln, Schritte knirschen im Sand und metallene Reitersporen rasseln (hoch am Himmel kreisende Geier dürfen hinzu erdacht werden), bevor die Gitarren das Sagen haben.

Die musikalische Umsetzung der weiteren Reise des Revolverhelden gestaltet sich überraschend europäisch. Die traditionell angerichtete Mischung aus Hardrock/Metal und Powermetal präsentierte sich bei einem ersten Durchgang zunächst streckenweise leicht sperrig. Das änderte sich allerdings bei einem weiteren Durchlauf. Die schweißtreibenden Riffs, die zelebrierten Soli/doppelten Gitarren-Leads, (mit denen SPLIT HEAVEN nicht gerade geizen) – und die exzellente Leistung des Sängers Gian Carlo Farjat rückten „The Devil´s Bandit“ in ein neues Licht.

Das grundlegende Konzept SPLIT HEAVENs ist simpel: stur nach vorne, dafür mit einer ordentlichen Portion Power. Abgesehen von ein paar Spielen mit Tempi gibt es keine nennenswerten Experimente oder anderweitige Spielereien, man bleibt auf der sicheren Seite. Auf dieser Seite wissen SPLIT HEAVEN ganz genau, wo der herunter zu schießende Sheriffstern hängt. Wenngleich insgesamt die Knaller fehlen, so heben sich doch zwei Songs vom Rest der CD ab: „March Of The Dead“ und „Diamond Gaze“ mit memorablem Mitgröhl-Refrain.

Fazit

Scharfe Riffs, gekonnte Doppel-Gitarren-Leads, ein Heavy Metal/Powermetal Sänger, der sich mitreißend die Seele aus dem Leib singt, und das alles eingegossen in eine klassische Metal/Powermetal-Form mit NWoBHM-Anleihen.
„The Devil´s Bandit“ mag nicht die große Metal-Überraschung sein, aber wie die Burschen aus Mexiko ihren höllischen Gunslinger auf Rachetrip in die Westernwüste schicken, ist definitiv unterhaltsam.


SPLIT HEAVEN: Waiting For The Angel Of Death



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Wolfgang Milchrahm (15.03.2014)

ANZEIGE
ANZEIGE