ORDER OF ISAZ - Seven Years Of Famine

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VÖ: 14.03.2014
Bandinfo: ORDER OF ISAZ
Genre: Gothic Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste

Der Blick auf das trostlose Albumcover weist sogleich den Weg, nämlich ins auswegslose Nichts, ein weiterer Blick auf den bedeutungsschwangeren Albumtitel „Seven Years Of Famine“ läßt ebenfalls Tristesse und Verzweiflung vermuten. Ein wenig abseits der klassischen Gothic Metal-Trampelpfade orientieren sich ORDER OF ISAZ stark den klassischen Wave/Gothic Rock-Formationen a la FIELDS OF THE NEPHILIM und den SISTERS OF MERCY. Hier übertreibt die Promobeschreibung keineswegs und trifft vor allem was den Gesang anbelangt ins Schwarze (sic!), der Rest erinnert an die skandinavischen Meister wie etwa SUNDOWN, von der Düsternis her auch an TYPE O NEGATIVE und vom Dramafaktor her an AMORPHIS.

Nach der Bandgründung 2009 veröffentlichte die Band ein EP, danach wurde die Combo wieder von dunkler Stille umfangen. Die Stimme aus dem Grab, welche die hauptsächlichen Verbindungen zu den genannten Bands herstellt und sich nun wiederum aus der Gruft erhebt, stammt von keinem Geringeren als dem ehemaligen NECROPHOBIC-Fronter Tobias Sidegård, der nach seinen Privatproblemen den Job bei jenen Metal-Großmeistern verlor, allerdings im ehemaligen TIAMAT-Basser Johnny Hagel (spielte u.a. das Meisterwerk „Wildhoney“ ein) seinen kongenialen Mitstreiter und seine ehemaligen Mitmusiker wiederfand, das ein wenig eingerostete Genre von seiner eingestäubten Gräue zu befreien und neue, dunkle Schleier darüber zu breiten.

Am Gewöhnungsbedürftigsten ist dabei die Vorstellung, dass eben jener einstige NECROPHOBIC-Frontmann nun wieder den Eldritch oder den McCoy mimt (und dies recht gut), ansonsten stellen schwermütige und epische, packend komponierte Oden an die Auswegslosigkeit, Dunkelheit und die volle Bandbreite an Negativ-Gefühlsregungen das schwarze Gift dar, welches dank melancholischer Melodik, effekthascherischer Verzweiflung und dunkler Trauer seine volle Wirkung entfalten kann. Als Verstärker treten männliche Chöre, weibliche Gesangsunterstützung und emotionale Keyboardflächen hinzu. Sehr gelungener herbstlicher Friedhofsspaziergang inklusive Durchwatens fahlen Laubs. Anspieltipps: der sehr gute Opener und „Umbra Sombra“, gelungen auch das DEAD CAN DANCE-Cover "Spirit".

Die Urversion von "Drowning" von der 2009er EP:



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (24.03.2014)

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