Within The Tides - Homeward Through Hardship

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VÖ: 30.11.2013
Bandinfo: Within The Tides
Genre: Metalcore
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Als nach wie vor österreichisches Format sehen wir uns, in Abgrenzung zur Lichteneggerschen Begrifflichkeit der Populärmusik, auch dazu berufen, so viel wie nur möglich heimische Musik zu beleuchten.
Der Tsunami an Veröffentlichungen hat leider erneut beinahe ein kleines Juwel einheimischen Musikschaffens verschütt gehen lassen.
Wir reden hier von der nicht mehr ganz so neuen EP der Grazer Melodic Metalcoreler von "WITHIN THE TIDES".
Fünf Mann hoch gibt es hier vier höchst abwechslungsreiche Core-Hämmer die zum Glück mit melodischen Ausbrüchen nicht geizen. Nach dem "wir gehen jetzt dann auf die Bühne"-Intro scheppert es gleich los und eines ist sofort klar: Hier stehen keine Anfänger an ihren Instrumenten. Alex Wagner an den Drums spielt wie ein geübter Hubschrauberpilot fliegt. Polyrhythmik in HD-Auflösung. Die schwimmenden deftigen Seiten der Grazer erinnern mich an die Ungarn von SUBSCRIBE, gehen aber nicht so weit in die RATM-Richtung. Was neben der großen Musikalität auffällt ist das Gespür für Melodien. Hoher, klarer Gesang nagelt die Stücke in den, nennen wir es Refrains ("Bojen inmitten einer stürmischen See der Aggression" war mir dann doch ein wenig zu dick aufgetragen) schön in ein Songkonstrukt und sorgt für Wiedererkennungswert.
Das Metalcore-Genre ist mittlerweile nicht mehr ganz so oft im Hauptabendprogramm präsent wie noch vor einigen Jahren. Zu viel Aggression der Aggression wegen und zu viel Pein ob der Pein willen. Und das alte Leiden des Musikgeschäfts: Jede erfolgreiche Band wird kopiert bis auch das letzte Stück Originalität verschwunden ist.
Glücklicherweise geht es auch anders.
Es brodelt aber scheinbar doch noch massiv im Untergrund, die Bands sind gut vernetzt und wie heißt es so schön, die guten schwimmen eben oben.
Und zu den sehr guten zählen auf jeden Fall die Grazer von "WITHIN THE TIDES". Glasklar produziert, heavy aber nicht zum Selbstzweck komprimiert gelingt es den Jungs eine mehr als solide, äußerst kurzweilige EP zu präsentieren, die von hartem Oszillieren in Coregefilden bis hin zu echt lässigen Refrains alles bietet. 19 Minuten aus dem Metalcoreuntergrund die man sich schon anhören sollte.
Wobei wir beim Problem wären: Das Werk ist bereits im November 2013 erschienen und war damals auf nur 100 Stück limitiert. Bei Interesse an die Band über Facebook schreiben, gach gibt es noch die eine oder andere EP.




Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (14.06.2014)

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