SHAMAN'S HARVEST - Smokin' Hearts & Broken Guns

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VÖ: 19.09.2014
Bandinfo: SHAMAN'S HARVEST
Genre: Rock
Label: Mascot Records
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Lineup  |  Trackliste

SHAMAN’S HARVEST aus Missouri bestehen aus einem harten Kern von Musikern, die seit Mitte der 90er-Jahre zusammen sind: Sänger Nathan Hunt, Bassist Matt Fischer und Gitarrist Josh Hamler. Nach dem Ausstieg von Hunts jüngerem Bruder kam der junge Ryan Tomlinson als zweiter Gitarrist in die Band und steuerte seine Slide- und Blues-Gitarre bei.

„Smokin’ Hearts And Broken Guns“ ist das fünfte Werk der Jungs aus dem Mittleren Westen. Dass es nach dem erfolgreichen, 2009 erschienen „Shine“ fünf Jahre bis zum Anschlusswerk gedauert hat, hat vor allem einen Grund: Nathan Hunts seltene Form eines Kehlkopfkrebses, der während der Vorbereitungsarbeiten zum Album diagnostiziert wurde.

Trotz der Widrigkeiten rund um die Krankheit meisterten Hunt und die Band alle Herausforderungen und spielten ein Album ein, dass wohl das Vielfältigste ihrer bisherigen Laufbahn ist. Die Songs sind mal rockig, dann wieder Country-Blues lastig, oder soft und nachdenklich. Um die volle Bandbreite der Emotionen wiederzugeben die hinter den Texten steht, wurden diesmal auch Klavier und Keyboard sowie Streichinstrumente eingesetzt. Die Songs wurden großteils während der Behandlungen von Hunt geschrieben, deswegen auch die teilweise dunklen Texte und Stimmungschwankungen, die sich in den Melodien ausdrücken. Trotzdem bleibt das Album sehr melodiös und vielschichtig.

“Dangerous”, der Opener, ist ein erstklassiger Rocksong mit einem sofort ins Ohr gehenden stampfenden Rhythmus. Vielleicht ein wenig von AC/DC angehaucht, aber nicht beim Singen. Die Nummer zwei, “Here It Comes”, hat ebenfalls einen peitschenden, treibenden Rhythmus; weiters bietet es einen interessanten Wechsel beim Singen. Ebenfalls eine sehr rockige Nummer. „Ten Million Voices“ beginnt zuerst düster, wird dann intensiv und bombastisch. Der dunkle Unterton wird nie verlassen. Insgesamt aber eher ein ruhigerer Song.
Die wummernden Gitarren bei „Blood In The Water“ verleihen diesem Lied eine ganz eigene Stimmung. Beim Singen probiert Nathen Hunt unterschiedliche Stile, die gekonnt gemischt werden. Die Stimmung, die dadurch erzeugt wird, wird von den Riffs und der Rhythmussektion unterstrichen. „The End Of Me“ - akustische Gitarre und Nathan Hunt, eine sehr schöne, ruhige Kombination. Dazu etwas Keyboard und Chor. Toll und ganz viel Ausdruck im Text.

„Country As F*ck“ – ein wenig Country-Gitarre und sehr viel Blues. Dieser Song lebt von dem Speed und Drive, den sie hineinstecken. Nathan beschreibt den Titel so: “Wenn du nicht country bist, dan f… dich”. “Hero” ist wieder ein ruhiger Song mit sehr viel Gitarre und einfacheren Rhythmen sowie einer ins Ohr gehenden Melodie. “Dirty Diana“ – ja hallo - hier wurde MICHAEL JACKSON gecovert: hart und groovt richtig gut.

Irgendwann stellt man fest, dass nach einem rockigen Song ein ruhiges Stück folgt – und richtig, “In The End” ist ruhig. Es beschreibt die zweite Chance, die man bekommt. Es war das erste Stück, das Hunt während seiner Behandlung eingesungen hat und hat ihn im Glauben bestärkt, dass er das Album beenden kann. Die Bedeutung für ihn: Wir sind noch lange nicht am Ende. “In Chains” - "Somebody break this chains…" Ein Refrain, der ins Ohr geht, zwischendurch das Summen mehrerer Stimmen und chorartige Gesangseinlagen. Ein sehr interessanter Rocksong, der neben eindringlichen Riffs auch mal ruhige Passagen mit Klavier aufweist. “Silent Voice”, genau, jetzt ist wieder ein ruhiger Song mit Klavier an der Reihe. Er wird aber beim Gitarrensolo rockiger, dazu eine interessante Choruntermalung. “Dragonfly” Unplugged-Version des Hits von ihrem letzten Album „Shine“

Fazit: Die „Ernte des Schamanen“ besteht diesmal nicht aus Vogelfedern und Kräutern zum Geisterbeschwören, sondern aus rockigen, blusigen aber auch soften Rock und Southern-Rock Klängen, deren Zauberwirkung umso intensiver wird, je öfter man sich diese Medizin genehmigt.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (11.09.2014)

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