GORMATHON - Following The Beast

Artikel-Bild
VÖ: 26.09.2014
Bandinfo: Gormathon
Genre: Death Metal
Label: Napalm Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

GORMATHON setzt sich aus dem altnordischen Namen Gorm und dem ägyptischen Sonnengott Aton zusammen, philosophisch betrachtet ein Hybrid der die unterschiedlichsten Kultur und Glaubenskreise vereint und genau so hält es sich auch mit dem musikalischen Konzept der Schweden. Anno 2010 bewiesen die experimentierfreudigen Musiker mit dem Longplayer "Lens Of Guardian", dass sich sowohl Stilelemente aus Death Metal, klassischen Heavy-Klängen und moderne Einflüsse zu einem anspruchsvollen Cocktail zusammenmixen lassen und mit "Following The Beast" legt die Truppe jetzt ihr zweites Full-Length-Album der metallischen Welt vor. Ob es wieder gelungen ist den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und die Richtige Mischung fürs Langhaarvolk zu finden?

Die Platte bricht mit dem Opener "Remedy" gleich in den ersten Sekunden das Eis zwischen Band und Hörer mit schwermütigen Riffs im Sinne des klassischen Ikea-Land-Sounds, hat man doch an den Gitarren unter anderem Stefan Jonsson am Werken, welcher die Saiten schon bei MORGANA LEFAY penetrierte und der Einfluss ist der Scheibe zugute zu halten, fettes Riffing mit Suchtfaktor zieht sich von der ersten bis zur letzten Minute durch "Following The Beast". Fronter Tony Sunnhag schafft ebendies, was dem Schreiberling stets als Suspekt galt in nahezu perfekter Kombination zu präsentieren, die Mischung von gegrowlten Lyrics und Clean-Vocals und hier handelt es sich um kein 08/15-Metalcore-Geheule, sondern um eindrucksvoll-atmosphärisch aufgebaute Strukturen, die sich irgendwo zwischen Melodic Death Metal und modernen Hard-Rock-Klängen bewegen und mit heroischen Backing-Vocals zum Finish gebracht werden. Drummer Tony Sandberg, welcher früher bei INCARNATED das Geschütz bediente, macht die eigenwillige Mischung problemlos mit und verpasst dem Experiment immer die druckvolle Mächtigkeit und liefert vom doomigen Slow-Motion-Sound bis zum Blastbeat alles, was der abgedrehte Mix gerade benötigt, um sich ins Gehirn zu brennen.

Mit "Hellbender" liefert man einen fetten Nackenbrecher im Melodic-Death-Metal-Stil ab, wenn man hier überhaupt eine genrespezifische Zuordnung treffen kann, was jedoch bei diesem geil gezockten Kracher absolut zweitrangig sein sollte, Anlage auf Maximum Volume und die Nachbarschaft zwangsbeglücken steht hier am Programm. Auch einen Vergleich mit bestehenden Bands zu ziehen fällt extrem schwer, ist der Mix ohne Rücksicht auf irgendwelche Konventionen doch zu Eigenständig, bei "In Benevolence" denkt man dann doch kurzfristig an Zeiten als IN FLAMES noch gute Musik produzierten, nur um beim darauf folgenden "World Of Sin" in Richtung Mischung aus AMON AMARTH mit Thrash-Einflüssen getrieben zu werden. So wechseln sich die Klassifizierungen von Song zu Song ab, was dem Album eine erfreuliche Frische am von Einheitsbrei überschwemmten Markt verpasst. Am Ende geht man mit "Warlords Of Doom" schon fast in Richtung Rotz-Redneck-Rock los, vergleichbar mit CHROME DIVISION, nur besser und beim letzten Stück "Silent Walk" werden alle vorher überschrittenen Grenzen in einen einzigen Song gepackt.

GORMATHON bespielen mit "Following The Beast" ein nicht klassifizierbares Genre, das enormes Suchtpotential aufweist, löscht es doch den Durst nach lang gesuchter Innovation ohne den Zwängen eines primären Spielstils zu folgen und sticht somit positiv aus der Masse hervor. Pflichtkauf für alle Metalheads mit Offenheit für Experimente und Hang zu fetten Ikea-Riffs!

Anspieltipps:
- Land Of The Lost
- Hellbender
- Warlords Of Doom



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Laichster (19.09.2014)

WERBUNG: Hard
ANZEIGE
ANZEIGE