UnKured - As Reality Melts…

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VÖ: 13.03.2014
Bandinfo: UnKured
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Nächste Runde im Kampf Old School vs. New School (oder auch NuSkool im Modernsprech), Spezialgebiet „DEATH-inspirierte Musik“: ist es besser, die Musik von DEATH in modernen Sound zu kleiden (wie es z.B. ILLOGICIST hervorragend machen), oder war früher alles besser und man sollte es dabei belassen?

Auf der Seite der letzteren Meinung sind wohl die US-Deather UNKURED zu finden, die auf den vier Tracks der EP „As Reality Melts…“ deutlich von Evil Chuck & Konsorten inspiriert sind (vor allem anscheinend von der Phase zwischen „Spiritual Healing“ und „Individual Thought Patterns“).

Das merkt man an den Vocals von Frontmann Cody Knarr, der teilweise erstaunlich nahe (siehe die Shouts beim Opener „Before Us, Heaven Trembles“) an das große Vorbild herankommt. Auch der Sound könnte aus dem Florida der späten 90er Jahre kommen: bei den Gitarren sägen die Mitten, der Bass knarzt und das Schlagzeug grummelt dumpf durch die Gegend.

Mit der Formel „leicht progressiver Old School-Death Metal“ ist das musikalische Feld von UNKURED im Großen und Ganzen abgesteckt, es sei denn man nimmt noch die teilweise auftretenden sperrigen Thrash-Riffs a la VOIVOD und die SLAYER-inspirierten Gitarrensoli als musikalische Einflüsse noch dazu.

Das funktioniert auch zum Teil sehr gut – „Before Us, Heaven Trembles“ ist ein echter Kracher mit lässigem Mitgröl-Text („Why do you kill – because I can“), und der Titeltrack hat einige fette Headband-Riffs und Leads zu bieten, während „Dark Dominion“ und „Taking The Abyss“ eher weniger überzeugen können.

Auch bei den progressiven Anteilen ist Licht und Schatten dabei – während manche Breaks und Riffwechsel gut gelungen sind und der Bass teilweise Meisterhaftes abliefert, sitzen andere Breaks nicht so und man hat den Eindruck dass da die Jungs über ihre eigenen, zu schnellen Füße stolpern.

Und dass der Sound gewollt so dumpf und oldschoolig ist – geschenkt. Aber dass dann die Gitarrensoli manchmal komplett untergehen und es (bei „Taking The Abyss“) wilde Lautstärkeschwankungen in der Abmischung gibt, muss trotz aller Oldschooligkeit 2014 einfach nicht mehr sein.

Insgesamt hat „As Reality Melts…“ gerade noch genug Positives (vor allem „Before Us, Heaven Trembles”) zu bieten, um die EP aus dem Durchschnitt der momentan grassierenden Retro-Death-Welle zu heben. Da wäre aber noch deutlich mehr drin gewesen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (22.08.2014)

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