Cavalera Conspiracy - Pandemonium

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VÖ: 31.10.2014
Bandinfo: Cavalera Conspiracy
Genre: Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

"Inflikted" markierte 2008 die fulminante Rückkehr der Cavalera Bros. und krachte recht wuchtig in die damalige Musiklandschaft. Iggor, wie sich der drummende, jüngere Bruder fortan nannte, verließ - eh viel zu spät - das stetig sinkende SEPULTURA-Schiff, das eigentlich nur mehr auf den Bühnen der Metalwelt seine Flagge hoch hissen kann. Blut ist dicker als Wasser und getreu diesem Motto kredenzte uns das (Exil-)Südamerika-Duo 2011 den Nachfolger "Blunt Force Trauma". Im Drei-Jahres-Rhythmus kracht nun "Pandemonium" in die weiter schrumpfenden Regale der Sound-Retailer.

Wie schon die Vorgänger prescht auch Album Nummer drei schnell und wuchtig nach vorne. Die Cavaleras wissen was sie können und wo ihre Stärken liegen und pflegen bzw. verfeinern ihre Skills immer mehr. Das Ergebnis spricht wieder einmal Bände bzw. schlichtweg für sich. Dunkel, düster und angepisst klingt die Stimme von Max Cavalera, die wohl durch einige Verfremdungen bzw. Effekte gejagt wurde. Packende Brecher jagen meist pfeilschnell aus den Boxen, die treibenden Parts treffen auf lässige Grooveteile und naturgemäß auf zahlreiche Reminiszenzen aus der geballten Vergangenheit der Brüder der beiden Hauptbands, beim coolen Schlusstrack "Porra" dürfen sich die beiden schließlich noch tribal- und flamencomäßig austoben.

CAVALERA CONSPIRACY setzen allerdings neben dem allzeit heimeligen Thrash-Feeling auch auf die hardcore-punkige und noisige Komponente, kein Fehler, um sich von den (einstigen) Stammbands abzuheben. Gewohnt plakativ wieder die Verwendung von mit starkem Wortklang ausgestatteten Wörtern, zusätzlich werden nicht selten auch Erinnerungen an das legendäre NAILBOMB-Projekt wach. Wo die Cavalera-Originalband vom Studiosound her eigentlich nur mehr ein Schatten ihrer selbst ist und SOULFLY bzw. ihre Epigonen (EKTOMORF & Co.) sich im - zweifellos guten - Kreis drehen, setzten Max und Iggor mit ihrem durch CONVERGE's Nate Newton und SOULFLY's Marc Rizzo aufgewerteten Projekt die nötigen Akzente, man höre etwa das Industrielle in "Apex Predator" oder den östlichen Unterton in "Not Losing The Edge".

Zwar gibt es keine sonderlichen Überraschungen auf dem "Pandemonium" benamsten, wuchtigen und harten Lärmklumpen, das Gesamtprodukt (und hier vor allem die "A"-Seite) ist aber derart zwingend und toll geraten, dass eine sehr gute Punktewertung für diese Dampframme nur eine logische Konsequenz sein kann. Die Plattenfirma hat mit der Verpflichtung der Cavaleras ein gutes Händchen bewiesen, die brüderliche Verschwörung liefert auch auf dem neuen Album Qualitätsware ab, als ob es das Selbstverständlichste überhaupt wäre

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Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (24.10.2014)

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