Vanderbuyst - At The Crack Of Dawn

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VÖ: 24.10.2014
Bandinfo: Vanderbuyst
Genre: Hard Rock
Label: Van Records
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Lineup  |  Trackliste

Eigentlich ist es lässig, eine Band wie VANDERBUYST auf ihrem musikalischen Weg begleiten zu dürfen. Auch beim Nachfolger zu "Flying Dutchmen" bleiben die Vintage-HardRocker ihrer eingeschlagenen Linie treu und entwickeln ihre Skills weiter. Die drei Holländer pflegen die Nostalgiewelle, die (neben dem Heer an NWoBHM-Verfechtern) von klassischem Seventies Hardrock (von UFO bis THIN LIZZY) in organischem Soundgewand dominiert wird. Der Hörer wird auf ihrem neuen, auch schon vierten Longplayer wieder mit einschmeichelnd-warmen Retro-Klängen und melodischen Harmonien ebenso wie mit druckvoll-fetzigeren Klängen ("In The Dead Of Night") umgarnt. Hitverdächtig und mit Blick gen US of A klingen etwa Titel wie "Girl In Heat" oder "Secret Dancer" (KISS & Co.), aber auch "Catch 22" und "Roller-Coaster Ride" vermögen zu begeistern. Energetischer tönt "Walking On Tightrope", manches klingt aber auch recht konventionell, fast altbacken, aber nicht im charmant-coolen, sondern eher ein wenig lauwarmen, schaumgebremsten Sinne.

"Lost In Discotheques", das getragene "On And On" oder der Links-Rechts-Schunkelrocker "Light My Dynamite" sind zweifellos gute, authentisch klingende Nummern voller lässiger Harmonien und erdiger Grooves, allerdings scheint dem Trio ein wenig der jugendlich-frische Biß abhanden gekommen zu sein. Vieles auf dem neuen Album wirkt irgendwie ein bißchen so, als ob der Nachbar dem Trio einen Teil des Starkstroms abzwacken würde. Da paßt es auch gut ins Bild, dass ausgerechnet die schwülstige Ballade "Sweet Goodbye" als Rausschmeißer gewählt wurde. Nachvollziehbarer dagegen, dass "At The Crack Of Dawn" ausgekoppelt wurde, auch wenn das dazugehörige Video weitgehend sinnbefreit ist. Der sich anfänglich breitmachende, leicht fade Nachgeschmack des ersten Höreindrucks bestätigte sich auch nach mehreren Durchläufen, auf "At The Crack Of Dawn" sind zweifellos tolle Nummern, denen aber teils die Frische und Energie vergangener Tage fehlen, die sauberere Produktion trägt hier sicher auch ihren Teil dazu bei. Auch wenn wir es hier beileibe mit keinem schlechten Album zu tun haben, bin ich überzeugt, dass in VANDERBUYST noch viel mehr steckt!





Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (26.10.2014)

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