Bloodbath - Grand Morbid Funeral

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VÖ: 21.11.2014
Bandinfo: Bloodbath
Genre: Death Metal
Label: Peaceville Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es galt lange als das wohl bestgehütete Geheimnis der Metal-Szene. Wer wird neuer BLOODBATH-Sänger? Als 2012 OPETH-Fronter Mikael Åkerfeldt aus Zeitgründen den Job bei den Meistern des Horror, Death & Gore an den Nagel hängte, geisterten die wildesten Spekulationen herum, einen Mann hatte aber definitiv niemand auf der Rechnung: PARADISE LOST-Aushängeschild Nick Holmes! Es schien zu anfangs unvorstellbar, dass Old Nick wie in seine Bandgenossen liebevoll tauften, wieder in die Death Metal-Spur zurückfinden würde, aber BLOODBATH zerbröselten alle aufkommenden Ressentiments dem „Neuen“ gegenüber und veröffentilchten nur eine Woche nach Bekanntgabe von Holmes-Bandzutritt mit „Unite In Pain“ den ersten Song von „Grand Morbid Funeral“.

Und diese knappen vier Minuten an Death Metal-Wahnsinn müssten auch die größten Skeptiker überzeugt haben. Sicher, Holmes hat seine eigene Note miteingebracht, kein Wunder der 43-jährige ist seit fast 25 Jahren bei PARADISE LOST der Dreh- und Angelpunkt, aber so abartig, bitterböse und morbid hat er das letzte Mal (wenn überhaupt) auf „Lost Paradise“ gegrunzt.

Und „Grand Morbid Funeral“ ist für das an sich doch eher eng geschnürte Death Metal-Korsett erfreulicherweise abwechslungsreich ausgefallen. Der zähen Walze namens "Church Of Vastitas" steht das Crust-inspirierte Hyperspeed-Gebolze „My Torturer“ gegenüber. Der Opener „Let The Stillborn Come To Me“ (mit herrlich verspielten Mittelteil) hat mitunter den am meisten zwingenden Refrain spendiert bekommen.

Dann tummeln sich in der guten Dreiviertelstunde noch auflockernde und irrsinnig verspielte (Lead)Gitarrenharmonien und auch Solis, ein minimaler Thrash-Einschlag („Unite In Pain“), ein verspieltes, sakrales Intro („Church Of Vastitas“), Up-Tempo-Chainsaw-Massaker auf höchstem Niveau („Famine Of God's Word“), eine durch und durch arglistig-speedige Groove-Machine („Mental Abortion“) und mit „His Infernal Necropsy“ der mit Sicherheit zahmste, weil wohl am schnellsten zugängliche Beitrag. Darüber hinaus haben BLOODBATH mit dem abschließenden, in seiner Unnachgiebigkeit alles niederstampfenden Titelsong ohne Zweifel DIE Death Metal-Hymne des hiesigen Jahres aus dem Ärmel gezaubert.

Die gehegten Befürchtungen ob der Bestellung von Old Nick zum BLOODBATH-Sänger waren nach dem Genuss (und es war bzw. ist nach wie vor ein Genuss) dieses Meisterwerkes völlig unbegründet. Im Gegenteil, Holmes hat seiner Instrumentalriege diese Schippe an Wahnsinn, diesen durch und durch Friedhofsartigen Unterton spendiert, der die elf vertretenen Death Metal-Schlachthymnen noch eine Nuance intriganter ausfallen lässt.

Eerie doom-like melodies and raw and savage death metal-riffing



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Reini (11.11.2014)

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