Ingested - The Architect Of Extiniction

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VÖ: 09.01.2015
Bandinfo: INGESTED
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Dem Freund des romantischen Gegrunze und der kuscheligen Blastbeats jenseits von 200bpm sollten INGESTED seit geraumer Zeit ein Begriff sein, wenn es um die musikalische Untermalung der trauten Zweisamkeit geht und mit "The Architect Of Extiniction" folgt nach dem 2013 Longplayer "The Surreption" (zum Review) das mittlerweilen dritte in Vinyl gelassene Massaker der englischen Schlächter. Irgendwo zwischen abartiger Perversion der Marke DYING FETUS und einem blasphemischen Hauch DEICIDE bewegt sich "The Architect Of Extiniction" als logische Weiterentwicklung des blutigen Schaffens der Band und tritt ordentlich in die Kadaver der Zuhörer, bis nur mehr ein matschiger Brei übrig bleibt, der wohl einst ein humanoider Körper war und das schon mit dem Opener "The Divine Right Of Kings". Nicht minder durch den Fleischwolf wird man mit "Narcissistic Apathy" gedreht. Shredden, Zerstückeln und Einplanieren stehen hier ganz oben auf der Tagesordnung und Figaro Jay Evans kotzt sich sämtliche Innereien nicht nur einmal aus seinem Torso, dass es geradezu ein freudiges Schlachtfest darstellt. Spätestens jetzt muss man in Demut auf die Knie fallen und höllisch aufpassen, um nicht in den Strömen des aus den Boxen rinnenenden Blutes zu ertrinken.

Das nächste Highlight kommt sogleich mit "The Heirs To Mankinds Atrocities" angeschossen. Abgehackte Riffs walzen im Salvenfeuer von Drummer Lyn Jeffs untermalt von höchst aufreizendem Geröchel durch den heimischen Schlachthof, welcher sich Wohnzimmer nennt. Das Instrumental "Penance" zeigt, dass INGESTED auch ruhigere Klänge anstimmen können, doch wer will das schon und es geht direkt weiter mit dem Knochenbrecher "A Nightmare Incarnate", welcher nur mehr Splitter und mundgerechte Stücke zurücklässt. Nahezu grazil wird ein Groove-geladener Unterton unter dem brachialen Mantel des sinnbefreiten Gebolzes intoniert, ganz großes Kino für die mittlerweile doppelt und dreifach durchgewalzte Hörerschaft. Alles was folgt ist um nichts minder qualitativ oder in irgendeiner Weise verweichlicht und das episch aufgeladene Schlussstück "Rotted Eden" ist es allemal Wert, aus dem Paradies vertrieben zu werden.

INGESTED machen mit "The Architect Of Extiniction" genau das, was man sich als bekennender Anhänger der Brachialmusik und des "unhörbaren" Krawalls nur wünschen kann. Knallhart, blutig und ohne Kompromisse - jeder Einhorn-Metaller wird beim Ertönen dieses rohen Brockens Gewalt fluchtartig um sein Leben rennen und genau so soll es sein!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Laichster (07.02.2015)

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