Dødsfall - Kaosmakt

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VÖ: 30.01.2015
Bandinfo: DØDSFALL
Genre: Black Metal
Label: Osmose Productions
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Lineup  |  Trackliste

Norwegischer Black Metal, das ist gewissermaßen ein Gütesiegel, so wie dereinst "Swedish Death Metal". Man mag es in der Szene zwar nicht gerne hören, aber es ist gewissermaßen auch eine sture Modeerscheinung, dem immer stärker keimenden "Post"-Hype entgegenzuwirken. Umso rustikaler, desto ehrlicher. Dies ist ja nun per se nichts Schlechtes, man muss als Black-Metal-Aficionado nicht ausschließlich in der ersten düsteren Welle mitschwimmen, sondern stößt auch bei den Kindern - oder Schülern - auf Gehör. BEASTCRAFT, KOLDBRANN oder auch SVARTTJERN haben vorgemacht, wie man den Geist von etwa DARKTHRONE oder URGEHAL mit Ehrfurcht, einem gewissen Maß an Eigenständigkeit, aber vor allem viel "Treue" fortbestehen lassen kann, insbesondere, da sich erste das gute Recht, die (absolut gelungene) Stilkorrektur konsequent weiter zu führen, vorbehalten.

DØDSFALL - doch erst seit 2009 am Bestehen - darf man, insbesondere die ersten drei Longplayer im Gehör habend, nun zwar nicht vorwerfen, auf einen eingefahrenen Zug aufzuspringen und eine ruhige Nummer zu schieben, denn dazu agieren Ishtar (gebürtiger Mexikaner), Adramelech (SKYGGE, ex-ASTAROTH) und Jocke Wallgren (VALKYRJA) mit einem zu überragendem Maß an "gehörter" Ehrlichkeit. Aber dennoch darf man - zumindest für "Kaosmakt" - attestieren und auch kritisieren, dass es über weite Stellen hinweg wie eine gelungene Kopie von Dies und Das klingt, obwohl gute, ja stellenweise sogar hervorragende Ansätze vorhanden sind, unterm Strich wenig hängen bleibt - so lange die Band nicht das "Wagnis" eingeht und wie so manche (DESASTER, AURA NOIR anyone?) mit dem ruppigen Thrash Metal liebäugelt, wie beispielsweise auf "Fane av Kosmisk Hat" oder auch "Fitte av Kristus" zu hören. Dies sind Nummern, die man hören möchte, dies sind Nummern, die sich in die graue Masse fräsen, dies sind Nummern, die selbst den statischsten Griesgram in Bewegung versetzen sollten. Über all diesem wabert natürlich stets die Moll-Tonanz, die Dissonanz, und die Frostigkeit. Eine überaus kompetente Huldigung der Heroen, schlichtweg.

Ein Lob muss man jedoch dem Team Thomas Skogsberg (GORGOROTH, DARKTHRONE) und Devo Andersson (MARDUK, RAGNAROK) aussprechen, die "Kaosmakt" mit einer beachtlich klaren, dabei aber auch bewusst altertümlichen Produktion ausgestattet haben, einer Produktion, die bereits nebst dem Songmaterial die heute als Klassiker geltenden Platten "gelingen" haben lassen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Stefan Baumgartner (31.03.2015)

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