Halestorm - Into The Wild Life

Artikel-Bild
VÖ: 10.04.2015
Bandinfo: HALESTORM
Genre: Rock
Label: Atlantic Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

"Into The Wild Life" ist das dritte Studioalbum der US-Rockband HALESTORM. Mit diesem Werk schlagen sie eine etwas andere Richtung ein, als zuletzt bei “The Strange Case Of …“ aus 2012, für das sie einen Grammy gewannen. Unüberhörber ist nämlich der Einfluss von Produzent Jay Joyce aus Nashville. Gleich mehrere Stücke klingen nach Country-Style und werden von einem Stampf-Klatsch-Rhythmus dominiert. Etwas, das man bisher von HALESTORM eigentlich nicht gehört hat.

Lizzy kommentiert dazu folgendermaßen: "'Into The Wild Life' markiert keine neue Richtung. Es ist eine Einladung zu all dem, was Halestorm ausmacht. Textlich und musikalisch haben wir all das erkundet, was uns anmacht. Wir haben mit diesem Album eine neue Messlatte gelegt und haben uns selbst keine Wahl gelassen, als erbarmungslos wir selbst zu sein. Pelle die Zwiebel die unser drittes Album ist, wenn du dich traust – und gestatte, dass wir dich tiefer in unsere Welt ziehen."

Horchen wir doch mal ins neue Album rein:
Beim Opener „Scream“ bemerkt man noch nichts anderes: Toller Rhythmus, klasse Sound, rockig, fetzig, gut gesungen. Ein Song, der es mit ihren bisherigen Hit-Kalibern aufnehmen kann. Ähnlich auch „I Am The Fire“. Zwar nicht ganz so rockig ab dem Start, aber mit Steigerungspotenzial und bei den Refrains zeigt Lizzy, was sie drauf hat.

Die Nummer drei „Sick Individual“ klingt schon ein wenig anders. Jedoch nicht in Richtung Country, sondern in Richtung Stilmischung. Mal sind die Riffs düster-verzerrt, dann bekommt der Song Metal-Härte und driftet im nächsten Moment in eine leicht poppige Richtung ab. Der Gesang besteht zum überwiegenden Teil aus Sprechgesang.

„Amen“ ist das erste Stück in Country-Richtung. Ganz eindeutig der Stampf-Klatsch-Rhythmus und Chorus, den man umgehend mit Country verbindet. Gleichzeitig werden aber Passagen eingestreut, die an Hard Rock der 70er erinnern. Ähnlich sind „Gonna Get Mine“ und „Apocalyptic“. Auch wenn die Lieder teilweise sehr hart und heftig sind, können sie die Country Richtung nicht verleugnen.

„Dear Daughter“ ist eine Art Love-Song an die Mutter-Tochter-Beziehung. Akustisch gehalten, mit Klavier und Programmierung sehr ruhig und schön. Das darauf folgende „New Modern Love“ ist ein normaler Gitarren-Rock-Song, der einfühlsam und leicht ist.

Der nächste Stilschwenk kommt mit „Mayhem“. Man kann hier davon ausgehen, dass die Mischung aus Punk, Rock, Metal, Grunge und ein wenig Lady Gaga absichtlich gewählt wurde, um das „Chaos“ / „Mayhem“ auszudrücken. Insofern passend, auch wenn man sich fragt, ob es mit weniger Durcheinander nicht auch möglich gewesen wäre.

„The Reckoning“ legt den Schwerpunkt auf die Vocals. Ein sehr gefühlvolles, einfühlsames Lied, das nachdenklich wirkt. Die Richtung bleibt auch nach dem Einstieg der Gitarren erhalten. Lizzys ausdrucksstarker und intensiver Gesang gegen Ende des Songs ändert den Grundgedanken nicht.

Auch die beiden letzten Stücke sind ein wenig anders als frühere Werke. „What Sober Couldn’t Say“ erinnert mich ganz stark an die sogenannten „L’amour-Hatscher“ – das hat Soul und Blues und ist ein Kuschelrock-Song par excellence. Und das allerletzte Stück „I Like It Heavy“ kombiniert erneut den Country Stil mit Screaming Rock. Irgendwo erinnert mich das Lied dann an die 60er Jahre, an Janis Joplin und an ihre Art zu singen.

Fazit: HALESTORM haben derzeit wie auch so manch andere bekannte Band einen Schritt in eine neue Richtung gewagt. Das Werk ist nicht schlecht. Die Songs sind ausgereift und gut arrangiert. Die Frage ist nur, ob Rockfans, die die bisherigen Alben geliebt haben, mit diesem stark am Country Stil orientierten Werk zufrieden sein werden. Ich befürchte, dass das nicht immer der Fall sein wird.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (03.04.2015)

ANZEIGE
ANZEIGE