We Are Harlot - We Are Harlot

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VÖ: 27.03.2015
Bandinfo: We Are Harlot
Genre: Rock
Label: Roadrunner Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Hard Rocker von WE ARE HARLOT aus den USA sind keine Unbekannten in der Szene. Jeder von ihnen hat sich bereits einen Namen in anderen Bands gemacht. So war Sänger Danny Worsnop bei ASKING ALEXANDRIA und Gitarrist Jeff George bei SEBASTIAN BACH. Beide gründeten 2011 die Band und erhielten rasch Zuwachs durch SILVERTIDE-Bassist Brian Weaver und Drummer Bruno Agra, früher bei REVOLUTION RENAISSANCE.

In den Liedern ihres selbstbetitelten Debütalbums hört man Einflüsse von vielen 80er-Bands heraus: Da gibt es AEROSMITH, BON JOVI, ein wenig VAN HALEN, dann wieder mal GUNS N’ ROSES. Aber nicht, dass man jetzt billige Kopien machen würde, nein, man holt sich von den Größen nur die Inspiration und macht mit Engagement und Idee was Eigenständiges daraus, das seine volle Berechtigung im neuen Jahrtausend hat.

Dass man es bei WE ARE HARLOT mit Vollprofis mit viel Erfahrung zu tun hat, hört man ab dem ersten Song. Das auch als Video zu empfehlende „Dancing On Nails“ gibt gleich vom ersten Takt an Gas. Super Hooklines, grooviger Bass, ein rasantes Schlagzeug und natürlich der klasse Sänger lassen diesen Song gleich mal zu den TOP-Nummern des Albums werden.

Der Übergang zu „DLT“ geht so schnell und nahtlos, dass man anfangs mal nachschauen muss, ob das nun wirklich die nächste Nummer ist, oder nicht doch noch der erste Song. Erneut ein Stück, das mit Hingabe gespielt und gesungen wird, dazu hört man ein Solo auf der Lead-Gitarre, das einen richtig neidisch werden lässt.

Bei „Someday“ wird Gas weggenommen. Dadurch entsteht ein melodischeres, ruhigeres Stück, das sehr gut komponiert ist und aufgrund der ausgefeilten Harmonien auch gleich ins Ohr geht und gefällt.

“Denial” zeigt die nächste Seite. Da hört man einerseits ein wenig BON JOVI raus, andererseits hat man bestes Screaming-Gegröle, wie es sonst nur bei (Melodic) Death Metal zu finden ist. Ein kleiner Richtungsschwenk erfolgt beim nachfolgenden „Easier To Leave“. Es bietet Rock’n’Roll-Groove und ein paar ruhiger gesungene Passagen. Eine gelungene Komposition mit Tempo- und Rhythmuswechsel sowie klassischer Hard-Rock-Lead-Gitarre. Die Stampf-Klatsch-Einlage gibt dem Song einen Hauch von Country.

Na das fetzt: „One More Night“ gibt aber so was von Gas! Dafür zuständig sind nicht nur die Riffs und Rhythmus-Leute, sondern auch der Sänger. Die eingeworfenen Growls geben diesem Rock’n’Roll-Speed-Song eine extra Würze. Zusätzlich ein Gitarren-Solo auf Höchstleistung – ganz schön viel, was da in nur einem Song geboten wird.

„Never Turn Back“ gibt im Vergleich zum Vorgänger nicht viel nach. Es sind ein paar melodiösere Takte dabei und das Singen ist etwas runder, aber es liegt erneut viel Power dahinter.

„The One“ startet ein wenig funky und mit Backing Vocals sowie Keyboard. Ein sehr ins Ohr gehendes Arrangement, bei dem der freche Sound mit dem variablen Gesang super harmoniert.

Bei „Love For The Night“ glühen wieder die Finger an den Gitarren bzw. am Bass oder den Drum-Sticks. In diesem Song steckt so viel Energie und Kraft und Frische - daraus machen andere Bands drei Stücke! Ähnlich auch „Flying Too Close To The Sun“. Das rockt und fetzt genau so. Langsam fragt man sich, wie sie das bei jedem Stück schaffen.

Gleich nach den ersten Klängen von „I Tried“ hat man das Gefühl, ein Teil von AEROSMITH wird hier aktiv. Klavierklänge und sehr einfühlsamer Gesang machen den Song softer, verschmust und kuschelig. Ein ganz tolles Stück zum Ende dieses Ausnahme-Albums.

Die Kalifornier WE ARE HARLOT liefen einen energiegeladenen Hard Rock mit frischen, groovigen und teils sogar funky Elementen, der Seinesgleichen sucht. Bei diesen Rhythmen muss man einfach mit. Wer hier still sitzen bleiben kann, ohne mit dem Fuß mitzuklopfen / zu hüpfen / zu schwingen / zu wippen, der muss taub sein oder auf Volksmusik stehen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (11.04.2015)

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