Demonical - Black Flesh Redemption

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VÖ: 24.04.2015
Bandinfo: DEMONICAL
Genre: Death Metal
Label: Agonia Records
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Lineup  |  Trackliste

Singende HM-2-Rasiermesserattacken der Marke Stockholm sind wahrlich ein Renner und gefragt wie selten zuvor. Zuletzt haben die Allstar-Übertruppe BLOODBATH mit "Grand Morbid Funeral" sowie die ein oder andere deutsche Undergroundformation gezeigt, wo Nordmänner und Skandinavienfetischisten ihre Kreissägen hängen haben. Ein Teil dieser Bewegung sind auch die schwache CENTINEX-Reinkarnation und die im Line-Up ähnlichen DEMONICAL, die wiederum zuletzt mit "Darkness Unbound" ebenfalls ein wenig hinterherhinkten. In diesem April steht mit "Black Flesh Redemption" nun die erste EP des Bandkatalogs an - mühsam um Anschluss ringend.

So richtig überspringen will der Funke nach den Abgängen von Ronnie Bergerståhl (Schlagzeug; GRAVE) und Johan Jansson (Gitarre; INTERMENT) irgendwie nicht mehr und obwohl DEMONICAL klar vom stereotypen Rogga-Johansson-Projekt unterscheidbar sind, wie's der geschätzte Kollege FO in seiner Rezension des letzten Longplayers so trefflich formulierte, fehlt ihnen etwas.

Ihr Handwerk verstehen DEMONICAL zwar weiterhin, aber trotz technisch einwandfreier Abholzorgien à la "Cursed Liberation" oder dem abschließenden "To Become The Weapon", schnitzt sich zumindest bei mir nicht das typische Schwedentod-Grinsen in die Visage, wobei bei letzterem immerhin das von Frédéric Chopin stammende "Marche Funèbre" als Gitarrensolo für kurzzeitiges Aufhorchen sorgt. "Drown In Flames" als Mid-Tempo-Nummer und das dahinsiechende "Throne Of Perdition" rauschen gar gänzlich belanglos aus der Anlage und lassen die Frage offen, was Sverker Widgren und Co. genau fehlt.

Inspirationslosigkeit? Seelenlosigkeit? Spritzigkeit? Oder wiegt der Verlust der beiden erwähnten Vorzeigenostalgiker doch schwerer. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Jedenfalls sind DEMONICAL auch mit ihrer Vier-Track-EP "Black Flesh Redemption" glatt durchschnittlich und damit keine allzu große Konkurrenz für locker aufspielende Untergrund-Vertreter wie REVEL IN FLESH beispielsweise. Von den etablierten Größen ganz zu schweigen.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Pascal Staub (15.04.2015)

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