Boon - Red Alert

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VÖ: 17.04.2015
Bandinfo: BOON
Genre: Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das wir es hier mit einer der wirklich saugeilsten österreichischen Combos zu tun haben, sollte jedem halbwegs vernünftigen Metal-Head der Alpenrepublik mittlerweile klar sein. Nach einem 18 Monate dauernden Hiatus, einer damit einhergehenden Line-Up-technischen Zäsur – Mastermind Wolfgang „Zwölf“ Pendl hat kurzerhand eine komplett neue Mannschaft rekrutiert – kehren BOON mit einem Aggressivitäts-Level zurück, den ich persönlich in dieser heftigen Form nicht erwartet hätte.

Möglich, dass Neo-Gitarrist Ken Straetman (DAYS OF LOSS) hier eine Schippe zusätzliche Härte mit ins Spiel gebracht hat, aber eines ist auf „Red Alert“ fix: Vorbei sind die Zeiten der gute Laune Rocker, die noch auf „The Essence Of Everything“ dominiert hatten. BOON anno 2015 haben zentnerschwere Eier und scheuen sich nicht diese auch martialisch in Szene zu setzen. Alles unterlegt mit den von der Band bereits sattsam bekannten, ja richtig süchtig machenden Chorus-Lines, der rotzig-dreckigen Stimme vom 12er-Wolferl und einer ober-fetten Produktion, für die BOON-Drummer Matthias Reithofer im Far Beyond Recordings Studio verantwortlich zeichnete.

Gerade das Einstiegsdoppel „Forgive And Forget“ bzw. „Fire“ blasen super heavy aus den Speakern. „Bleeding Out for You“ schaltet geschwindigkeits-technisch ins relaxte Groove-Tempo zurück, die bratend-fetten Riffings haben BOON aber auch hier beibehalten. Erst „Forgotten Realms“ gönnt uns einen kurzen Moment des Ausruhens, akustisches, aber kurz gehaltenes Intro, entwickelt sich in weiterer Folge eine halb-akustische Power-Ballade, die man stilistisch am ehesten auf dem METALLICA-Doppelschlag „Load“/“Reload“ vermutet hätte. Beim abschließenden Titelsong kehren die vier Jungs wieder die in ihnen steckende Metal-Sau heraus, auch bei „Red Alert“ erkennt man in der Stimme von Wolfgang Pendl leichte Hetfield-Tendenzen, die übrigens wunderbar zum wuchtig-rauen Powerriffing passen und obendrein hat man dem Rausschmeißer noch einen kaum wegzubekommenden Refrain spendiert.

Liebe BOON-Leute: Den Terminus „Heavy Rock“, welcher in Eurer Pressemappe (noch?) auftaucht, den könnt ihr getrost streichen, mit dem vorangestellten Groove Metal (ebenfalls aus den Presseinfos) seid ihr bestens charakterisiert und wenn es in Österreich so etwas wie die Antwort auf BLACK LABEL SCOIETY geben sollte, dann darf und soll hier nur ein Name genannt werden: BOON! Fettes Teil!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (17.04.2015)

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