Bloodliner - Snailriders

Seit 2012 im Geschäft begaben sich die fünf Weizer Jungs in die Udio Media-Studios um gemeinsam mit Norbert Leitner ihre Debüt-EP einzuspielen. Veröffentlicht haben BLOODLINER diese bereits im Mai 2014, vergaßen dabei aber wahrscheinlich auch eine banddienliche Pressearbeit miteinzurechnen, denn erst jetzt sah man sich offensichtlich bereit auch die schreibende Zunft um ihre geschätzte Meinung zu bitten…

BLOODLINER spielen Thrash Metal, jetzt nicht die alles in sich kanalisierende Hau-Drauf-Variante, sondern eher die subtilere Version des Thrashs, oftmals in die teutonische Spielart hineinlugend, scheut man sich nicht auch traditionelle Metal-Pfade zu besteigen. Die Grundsubstanz ist aber immer der ehrwürdige Thrash Metal und man muss dem Quintett zugestehen, dass sie ihre Sache für eine Debüt-EP doch wirklich ordentlich machen.

Dabei ist der Beginn ein wenig holprig geraten: „Fuckshit“ klingt wie ein Überbleibsel einer Früh-Achtziger-TANKARD-Demo-Session, auch weil der Refrain irgendwie leicht pubertäre Züge aufzuweisen hat. Besser, weil auch im gesamten routinierter, kommt da schon „Kingdom Of Death“ daher, auch weil sich BLOODLINER gerade in diesem nahezu stringent im Mid-Tempo gehaltenen Song eine gehörige Schippe Bay-Area-Einflüsse aufgeladen haben. In weiterer Folge darf „Commanded To Thrash“ gerade im Beginn ein wenig SLAYER-Luft atmen, währenddessen die „Thrash Test Dummies“ mit teils atemberaubender Geschwindigkeit und enormen Abwechslungspotential durch die Speaker donnern.

Die beiden letzten Tracks „Battle Of Wizards“ (mit MEGADETH-artiger Einleitung) und das groovende Mid-Tempo Stück „Invasion Of The Insects“ runden eine Erstlings-EP ab, die zwar nicht ganz so strahlend wie die über jegliche Zweifel erhabenen steirischen Landsleute von DEATHSTORM ist und auch noch nicht an die derzeit omnipräsenten MORTAL STRIKE heranreicht, aber „Snailriders“ ist eine wirklich gute Visitenkarte einer jungen Truppe geworden, die bei nötiger Weiterentwicklung und Erfahrung durchaus in der Zukunft von sich reden machen könnte.